Bergsteiger auf dem Weg zum Mount Everest, den du hinten im Bild siehst. Foto: Shutterstock

Schützt die Berge!

05. Dezember 2022

Am 11. Dezember ist der Internationale Tag der Berge – De Piwitsch ist dafür ziemlich hoch geklettert. 

Warst du schon mal in den Bergen? Dann warst du bestimmt beeindruckt von den riesigen Felsen, die hoch in den Himmel ragen? Manchmal finden sich oben auf den Felsen Schnee und Eis. Berge sind eigentlich Orte, die nicht gemacht sind für Menschen. Es ist kalt, es gibt wenig Sauerstoff, so dass man schwer atmen muss, es wächst kaum etwas, das Menschen essen können.

Und doch leben 15 Prozent der Menschen auf dem Planeten in Bergregionen. Dort kommen viele Pflanzen vor und leben viele Tiere, die es sonst nirgendwo gibt. 

Und: Aus dem Eis in den Bergen kommt Trinkwasser für Milliarden Menschen. Dieses Trinkwasser entsteht, wenn die großen Eisreserven – auch Gletscher genannt – schmelzen. Das Problem heute ist, dass die Gletscher immer schneller schmelzen. Das kommt daher, dass das Klima immer heißer wird. Leider fällt durch diese Temperaturerwärmung nicht länger genügend Schnee, um die Gletscher jedes Jahr wieder aufzufüllen. So verschwinden immer mehr Eisreserven, und immer weniger Trinkwasser kommt aus den Bergen. 

Diese Karte zeigt die höchsten Berge auf allen Kontinenten. Alle Berge über 8.000 Meter Höhe – es sind 14 auf der Welt – liegen im Himalaya. Quelle: Shutterstock. Anpassung: De Piwitsch.

Weil die Berge so wichtig sind, haben die Vereinten Nationen 2002 beschlossen, den 11. Dezember zum Internationalen Tag der Berge zu machen. Das Ziel: Die Menschen müssen sich der Bedeutung der Berge bewusst werden und darauf achten, dass die Natur in den Bergen geschützt wird.

Wie Berge entstehen

Wie entstehen Berge eigentlich? Das wissen wir erst seit etwa 100 Jahren! Davor waren die Berge ein großes Geheimnis für die Menschen, die nicht gerade begeistert waren, hinaufzuklettern. 

In den meisten bergigen Regionen der Erde glaubten die Menschen, dass dort oben nur Götter und Geister leben können. Wer trotzdem in die Berge ging, fand dort manchmal versteinerte Tiere aus dem Meer. Die konnten nur dorthin gelangt sein, weil ein magisches Wesen sie im Meer gefischt, auf den Berg transportiert und dort liegen gelassen hatte, oder? 

Als sich Wissenschaftler genauer mit der Zusammensetzung der Erde beschäftigten, kamen sie Anfang des 20. Jahrhunderts der Entstehung der Berge auf die Spur. Entscheidend war, dass die Wissenschaftler heraufanden, dass die Erde im Kern auch heute noch flüssig ist und sich tief unter dem Boden, auf dem wir stehen, Magma befindet. Magma ist flüssiges Gestein, das noch nicht an die Erdoberfläche gelangt ist. Wenn ein Vulkan flüssiges Gestein ausspuckt, dann heißt es Lava. 

Unheimlich starke Kräfte

Der Boden, auf dem die  Menschen stehen, besteht aus vielen großen Erdplatten, die auf dem Magma schwimmen. Das tun sie allerdings sehr, sehr langsam. Manchmal stoßen die Erdplatten aneinander und verhaken sich. Manche prallen während Millionen Jahre mit einer solchen Wucht aneinander, dass der Boden an der Kante einer Erdplatte nach oben gedrückt wird: So entstehen Bergketten – eine lange Reihe von Bergen also – wie die Alpen in Europa, der Himalaya in Asien oder die Anden in Südamerika. 

Die Bewegungen der Erdplatten nennt man Tektonik. Diese Bewegungen erklären, wie die Meerestier-Fossilien auf manche Bergen gelangten: Vor hunderten Millionen Jahren befanden sich Teile heutiger Berge auf dem Meeresboden. 

Es gibt auch eine andere Art und Weise, durch die Berge entstehen, nämlich durch Vulkane. An manchen Stellen auf der Erde wird das Magma hochgedrückt und gelangt an die Erdoberfläche. Das passiert immer wieder über einen Zeitraum von Millionen Jahren, bis ein Vulkanberg entsteht.

Die Ardennen waren vor langer Zeit viel höher

Durch die tektonischen und die vulkanischen Aktivitäten entstanden vor vielen Millionen Jahren auch Berge in der Region, in der heute Luxemburg liegt. Doch irgendwann wuchsen sie nicht mehr. 

Millionen Jahre lang blies der Wind über sie hinweg und nahm dabei Körner der Felsen mit. Es regnete auf diese Berge, und wenn Wasser in die Felsspalten gelangte und dort fror, sprengte das Eis die Steine ab. Auch die Wurzeln der Bäume sprengten Felsen. So dass heute nur noch Hügel übrig sind. Die höchsten Hügel in unserer Gegend sind die Ardennen im Norden Luxemburgs. Die Ardennen erstrecken sich über ein Gebiet, das auch Teile von Belgien, Deutschland (wo man von der Eifel spricht) und Frankreich umfasst. Du willst wissen, wo der höchste Hügel Luxemburgs liegt? Dann lies weiter!

Auf dem höchsten Punkt des Landes

Der höchste Punkt Luxemburgs befindet sich 560 Metern über dem Meeresspiegel. An einem Ort namens Kneiff. Das ist ein Platz in der Nähe des Dorfes Wilwerdingen. Er ist Teil der Gemeinde Troisvierges im Norden des Landes. Troisvierges heißt auf Deutsch Ulflingen und auf Luxemburgisch Ëlwen. Es ist nicht so, dass in Kneiff ein riesiger Felsen in die Höhe ragt, auf dessen Spitze sich der höchste Punkt befindet. Im Gegenteil, es ist ziemlich flach hier, und nur ein weißer Punkt neben der Straße markiert die höchste Stelle Luxemburgs. 

Der höchste Punkt des Landes ist genau dort, wo der Beton weiß gestrichen ist. Foto: clk
Schaust du nach Norden, kannst du Deutschland sehen. Foto: clk
Schaust du nach Süden, siehst du das Dorf Wilwerdingen Foto: clk

Weißt du auch, wo sich der tiefste Punkt Luxemburgs befindet? In Wasserbillig im Osten des Landes. Und zwar genau dort, wo die Flüssen Sauer und Mosel ineinanderfließen. Der tiefste Punkt Luxemburgs liegt 130 Meter über dem Meeresspiegel. Die Höhe aller Hügel und Berge wird immer ab der Meeresoberfläche gemessen. Auf dem Meeresspiegel ist die Höhe Null. 

Luxemburger auf dem Mount Everest

Schon immer gab es Menschen, die auf Berge kletterten. Meistens um in ein Tal auf der anderen Seite zu kommen oder um Edelsteine zu finden. Aber seit etwa 300 Jahren erklettern Menschen Berge, um danach stolz sagen zu können: Ich war da oben. So waren 1786 zum ersten Mal Menschen auf der Spitze des Mont-Blanc, dem höchsten Berg der Alpen. Andere fanden das toll und wollten es nachmachen: Der Alpinismus – ein anderes Wort fürs Bergsteigen – war geboren! Erst 1953 gelang es Alpinisten erstmals, den höchsten Berg der Welt zu besteigen: den Mount Everest im Himalaya in Asien.

Ein Bergsteiger auf der Spitze des Mount Everest. Foto: Shutterstock

Der Berg wurde übrigens nach einem englischen Beamten benannt. Sir George Everest war im 19. Jahrhundert Chef der Landvermesser in Indien. Solche Fachleute vermessen die Landschaft – wie hoch die Berge sind, wie tief die Täler, wie lange die Straßen und so weiter – damit zum Beispiel Karten erstellt werden können. In der Sprache der Einwohner des Himalaya heißt der Berg Chomolungma. Das bedeutet „Die Göttin Mutter der Erde“.  

Am 1. Oktober 1992: Eugène Berger auf dem „Dach der Welt“

Der erste Luxemburger auf dem Mount Everest war Eugène Berger. Der Grundschullehrer aus Roeser, der von 1960 bis 2020 lebte, war ein begeisterter Alpinist und hatte schon viele andere Berge bestiegen, bevor er die Spitze des Mount Everest erreichte. Das war am 1. Oktober 1992. Schon zehn Jahre zuvor war er zum ersten Mal auf einem Berg gewesen, der mehr als 8.000 Meter hoch war.

Ein anderer Luxemburger Alpinist, Philippe Perlia (er lebte von 1955 bis 2001), schaffte es im Mai 2001, den höchsten Berg der Welt zu erklimmen. 20 Jahre später schaffte Philippe Harles den Aufstieg am 12. Mai 2021. Dass der Weg dorthin sehr anstrengend ist und man dafür jahrelanges Training braucht, kannst du dir sicher denken.

In solcher Höhe ist es unheimlich schwer zu atmen, denn es ist immer weniger Sauerstoff in der Luft, je höher man kommt. Und wenn nicht genug Sauerstoff da ist, fällt man irgendwann um. Außerdem ist es dort oben sehr kalt. Auf der Spitze des Mount Everest sind es um die 28 Grad Celsius unter Null. Wenn der Wind stark bläst, wirkt es noch kälter. 

Der höchste Berg im Sonnensystem

Der höchste Berg in unserem Sonnensystem befindet sich auf dem Mars und heißt Olympus Mons. Das Sonnensystem sind die Planeten, die um die Sonne drehen – also Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn und Uranus. Olympus Mons – Mons bedeutet Berg in lateinischer Sprache, der Sprache der alten Römer – ist unglaubliche 25 Kilometer hoch! Noch dazu ist er ein Vulkan. Sein Krater misst 80 Kilometer im Durchmesser. Aktiv ist dieser Vulkan laut Wissenschaftlern aber schon seit Millionen von Jahren nicht mehr. 

Olympus mons ist riesig! Dieses Bild wurde mit Daten der NASA – der amerikanischen Weltraumagentur – von einem Computer geschaffen. Foto: Shutterstock
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