Am 21. September ist der internationale Tag des Friedens. Die Vereinten Nationen wollen keinen Krieg mehr in der Welt. Aber das ist gar nicht so einfach.
Heute am 21. September ist der internationale Tag des Friedens. Es ist ein Tag, an dem alle darüber nachdenken sollen, wie Kriege und Streit verhindert werden können und wie man Konflikte beenden kann. Der Tag wurde von den Vereinten Nationen eingeführt.
193 Länder sind Mitglieder der UNO
Die Vereinten Nationen – eine Nation ist ein Land – wurden 1945 gegründet. Die wichtigste Mission dieser Organisation, in der heute 193 Länder versammelt sind, ist die Absicherung des Friedens in der Welt. Als die Vereinten Nationen – man sagt auch UNO, das ist die Abkürzung des englischen Namens „United Nations Organization“ – gegründet wurden, war gerade der schrecklichste Krieg in der Geschichte der Menschheit ein paar Monate vorbei.
Dieser Krieg, der Zweite Weltkrieg (1939-1945) fand in vielen Ländern der Welt statt. Er kostete über 70 Millionen Menschen das Leben. Das sind so viele Personen, wie heute in Frankreich leben. Die Vereinten Nationen sollen dafür sorgen, dass die Menschheit nie wieder Kriege erleben muss. Wenn sich Länder über etwas streiten, soll innerhalb der Organisation eine Lösung für diesen Streit gefunden werden. Auch die anderen Mitgliedsländer der Vereinten Nationen sollen sich dann bemühen, diese Lösung zu finden und mit den Streitenden sprechen.
Tod und Leid
Aber nicht alle Länder halten sich daran. Manchmal fangen sie trotzdem Kriege an. Zum Beispiel, weil sie mehr Land wollen, weil sie die Kontrolle über wichtige Energiequellen wie Öl haben wollen, oder weil ihre Chefs sich nicht leiden können. Aber auch, wenn ein Krieg bereits ausgebrochen ist, versucht die UNO alles, damit wieder Frieden hergestellt werden kann.
Denn Kriege bringen Tod und Leid. Die meisten Opfer sind nicht die Soldaten, sondern Personen, die am liebsten ganz einfach in Frieden leben würden. Kriege verhindern, dass Familienmitglieder zusammenleben können und zwingen Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat. Sie machen Länder kaputt und verseuchen die Umwelt mit gefährlichen Waffen und Chemikalien. Sie verhindern, dass Kinder sich in Sicherheit fühlen dürfen, genug zu essen bekommen, spielen dürfen oder zur Schule gehen können.
Am 21. September machen die Vereinten Nationen einen besonders dringenden Aufruf, damit in allen Kriegen auf der Welt die Waffen schweigen und die Feinde sich bemühen, über friedliche Lösungen für ihren Streit nachzudenken.
Ein Gift namens Rassismus
Jedes Jahr zum Internationalen Friedenstag stellen die Vereinten Nationen ein Thema in den Mittelpunkt, über das wir besonders gut nachdenken sollen. In diesem Jahr ist es der Kampf gegen den Rassismus und der Aufbau einer Gesellschaft, in der jede Person gleichgestellt ist, egal welche Hautfarbe, welche Herkunft oder welche Religion sie hat.
Rassisten sind Personen, die denken, es gäbe verschieden Rassen von Menschen. So wie es verschiedene Hunderassen gibt. Rassisten glauben, Menschen anderer Hautfarbe, Herkunft oder Religion zum Beispiel wären dumm und man müsste sie deshalb gemein behandeln. So zu denken ist natürlich Quatsch. Denn alle Menschen gehören zu einer Art von Lebewesen. Die heißt „Homo Sapiens“. Das ist Latein und bedeutet der „wissende Mensch“.
Man braucht sich bloß Röntgenbilder von Menschen aus verschiedenen Ländern anzusehen und man stellt fest: Die Skelette, der Muskelaufbau, das Gehirn, der Magen, die Verdauung – alle Teile des Körpers sind genau gleich. Es gibt also gar keine menschlichen Rassen. Aber trotz aller wissenschaftlicher Beweise gibt es auch heute noch Rassisten. Manche von ihnen sind sogar bereit, Gewalt gegen andere Menschen anzuwenden – einfach, weil sie anders aussehen und die Welt mit anderen Augen sehen.
Dieses Denken hat in der Geschichte der Menschheit schon sehr viel Leid verursacht. Zum Beispiel dachten die Nationalsozialisten unter ihrem Chef Adolf Hitler, der den Zweiten Weltkrieg auslöste, die Juden wären für alle Probleme verantwortlich und man müsste sie töten. Grausam löschten die Nationalsozialisten so das Leben von sechs Millionen Menschen aus, auch von Kindern. Obwohl diese Menschen überhaupt nichts getan hatten.
Auch heute noch werden in manchen Ländern Personen unterdrückt, verfolgt und sogar getötet, weil sie eine andere Hautfarbe haben, einer bestimmten Gemeinschaft angehören oder eine andere Religion haben. Rassismus löst auch heute noch Kriege mit aus.
Was können wir gegen Rassismus tun?
Der Generalsekretär der UNO, António Guterres – er ist der Chef der Verwaltung der Vereinten Nationen und stammt aus Portugal – sagte Folgendes zum Internationalen Tag des Friedens 2022: „Rassismus vergiftet nach wie vor Institutionen, soziale Strukturen und das tägliche Leben in jeder Gesellschaft. Er ist nach wie vor eine Ursache für anhaltende Ungleichheit. Und er verweigert den Menschen weiterhin ihre grundlegenden Menschenrechte. Er destabilisiert Gesellschaften, untergräbt Demokratien, untergräbt die Legitimität von Regierungen und … die Zusammenhänge zwischen Rassismus und Geschlechterungleichheit sind unübersehbar.“
Rassismus ist also Gift auch für unsere Gesellschaft. Wir sollten alle gemeinsam überlegen, wie wir vermeiden, dass es sich ausbreitet.
Vom Krieg in der Ukraine hast du sicher schon gehört. Denn über den Angriff des Nachbarlands Russland seit dem 24. Februar 2022 wird jeden Tag in den Nachrichten gesprochen. Aber es gibt noch viele andere Kriege in der Welt. In der schwedischen Hauptstadt Stockholm gibt es das Institut SIPRI, das über Frieden forscht und so auch über die Kriege.
Im Jahresbericht des SIPRI-Instituts für das Jahr 2021 steht, dass es Kriege in mindestens 46 Ländern auf der Welt gab. Das Institut schätzt, dass mindestens 150.000 Menschen in diesen Kriegen getötet wurden. Das sind etwa so viele, wie in der Stadt Luxemburg leben.
Ein Tier wird manchmal als Symbol für den Frieden gezeigt: Die Taube. Das hängt mit einer Erzählung aus der Bibel zusammen, die du vielleicht kennst, nämlich die Geschichte von Noah und der Arche. In dieser Geschichte straft Gott die Menschen indem er ihnen eine große Flut schickt, die alles zerstört. Aber Gott warnt Noah und fordert ihn auf, ein großes Schiff zu bauen.
Auf das soll Noah sich und seine Familie während der Flut retten und er soll auch ein Männchen und ein Weibchen jedes Landtieres mitnehmen. Nachdem das große Schiff 40 Tage lang auf dem Wasser unterwegs war, sendete Noah drei Tauben aus.
Die sollten nachsehen, ob nicht irgendwo Land zu finden war. Tatsächlich kam eine Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel zurück, dem Beweis, dass es also irgendwo Land gab. Dass das geschah, schreibt die Bibel Gott zu, der wieder friedlich gegenüber den Menschen gestimmt war. So wurde die Taube zu einem Friedenssymbol.
Eine Taube, die von dem berühmten Maler Pablo Picasso gemalt wurde, landete ab 1949 auf mehreren Plakaten von Weltfriedenskongressen. Dadurch wurde sie als Friedenssymbol noch bekannter. Picasso fand es so schön, dass seine Taube so gut ankam, dass er seine Tochter, die 1949 zur Welt kam, Paloma nannte – das ist das spanische Wort für Taube.
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