Ein Verkehrsschild bekommt einen Rahmen. Foto: SCRIPT

In der Schilderfabrik

11. April 2023

Hunderttausende Verkehrsschilder gibt es in Luxemburg – Aber wo kommen sie her? – De Piwitsch hat sich bei der Straßenbauverwaltung schlaugemacht.

Sie sind überall! Stopp-Schilder, Warn-Schilder, Verbots-Schilder, Geschwindigkeits-Schilder, Schilder mit Ortsnamen, mit Richtungsangaben und mit Informationen für Touristen, kleine Schilder, große Schilder, dreieckige Schilder, rechteckige Schilder, runde Schilder und selbst achteckige….

Verkehrsschilder sind wichtig, damit alle Leute immer ihren Weg finden und sie wissen, wie sie sich auf den Straßen verhalten müssen, damit keine Unfälle passieren. Aber wo kommen die vielen Schilder eigentlich her? De Piwitsch hat sich schlaugemacht und die Werkstätten der Straßenbauverwaltung, wo die Schilder angefertigt werden, besucht. Was die Straßenbauverwaltung ist, kannst du weiter unten lesen. In den Werkstätten in Bartringen werden im Jahr etwa 14.000 Straßenschilder hergestellt. Das sind 60 pro Arbeitstag! 

Hier kannst du erkennen, dass auf einem Schild die Farbe abblättert. Es muss ersetzt werden. Über ein Computerprogramm wurde also ein neues Schild bestellt. Foto: SCRIPT

Die Entstehung eines Verkehrsschilds beginnt am Computer. Über ein Computerprogramm  können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Straßenbauverwaltung, die sich in den verschiedenen Teilen des Landes um die Beschilderung kümmern, in den Werkstätten in Bartringen Verkehrsschilder bestellen. Zum Beispiel falls ein Schild umgefahren wurde oder seine Farbe abgeht und es deshalb ersetzt werden muss. 

Riesige Aufkleber

Dann machen die Leute aus der Werkstatt ein neues Schild, und das geht so: Zuerst werden die Schilder als riesige Aufkleber ausgedruckt. Zu diesem Zweck hat die Werkstatt einen sehr großen Drucker. Aber die Schilder werde nicht einfach auf Klebepapier gedruckt, wie du es vielleicht zuhause hast. Für Verkehrsschilder werden Spezialfolien und Spezialfarben benutzt. Denn sie stehen schließlich draußen und sind Regen, Sonne, Hitze, Kälte, Wind und Schmutz ausgesetzt. 

Hier kommt ein Schild für einen Fußgängerübergang aus dem Drucker. Foto: SCRIPT
Die Folie wird mit UV-Licht bestrahlt, damit die Farbe schnell trocknet. Video: SCRIPT

Manche Verkehrsschilderbrauchen eine Spezialfolie, die Licht reflektiert. Du hast bestimmt zuhause eine Warnweste, durch die Autofahrerinnen und Autofahrer dich im Dunkeln besser erkennen. Besonders Warnschilder – das sind Schilder mit roter Farbe – bekommen so eine reflektierende Schicht, damit wir sie besser sehen.

Hier wird ein Stop-Schild mit einer Reflektor-Folie beschichtet. Foto: SCRIPT
Die Aufkleber-Folie im Detail: das Plastik ist sehr widerstandsfähig. Foto: SCRIPT
Hier siehst du, wie die Spezialfolie auf das Stopp-Schild aufgebracht wird. Video: SCRIPT

Aluminium-Blech

Die Spezialfolien und die Spezialfarben sind ziemlich teuer. Daher arbeitet das Werkstatt-Team sehr genau, so dass es kein Material verschwendet. Der Computer rechnet aus, wie viele Bilder von Schildern auf eine Folienrolle passen. Ist die Folie ganz bedruckt, werden die Aufkleber für die Verkehrsschilder auf einem riesigen Tisch ausgeschnitten. Aber nicht mit der Schere! Ein Computer mit einem scharfen Messer weiß genau, wo er schneiden muss. 

Auf einem großen Tisch werden die Aufkleber von einem Computer zurechtgeschnitten. Foto: SCRIPT
Das Zuschneiden der Schild-Aufkleber geht sehr schnell. Video: SCRIPT

Anschließend werden die Aufkleber dann auf ein Aluminium-Blech geklebt. Aluminium ist ein leichtes und dauerhaftes Metall. In einem nächsten Arbeitsschritt erhalten die meisten Verkehrsschilder dann einen Rahmen und Schienen auf der Rückseite, damit man sie an einen Pfosten anschrauben kann. Aber die Werkstätten der Straßenbauverwaltung können nicht alle Verkehrsschilder im Land selbst herstellen. Die riesigen blauen Schilder über den Autobahnen zum Beispiel macht eine Firma. 

So wird der Rahmen am Schild festgemacht. Video: SCRIPT

Die Straßenbauverwaltung

Die Straßenbauverwaltung (auch „Administration des Ponts et Chaussées“) genannt, ist verantwortlich für den Bau und den Unterhalt einer Menge öffentlicher Verkehrswege und Brücken. Sie kümmert sich unter anderem um 165 Kilometer Autobahn, 837 Kilometer Nationalstraßen – das sind die wichtigsten, die die Ortschaften des Landes miteinander verbinden – und 1.891 Kilometer kleinere Straßen. Die „Administration des Ponts et Chaussées“ unterhält an manchen Orten im Land Werkstätten und Lager, die sich um die Reparatur und die Beschilderung dieser Straßen kümmern. Andere Straßen müssen von den Gemeinden repariert werden. 

Welche Größe müssen die Schilder haben? Und wer legt sie fest?

Das alles steht in einem Gesetzbuch, das „Code de la Route“ oder „Straßenverkehrsordnung“ heißt. Wenn du später den Auto- oder Motorradführerschein machst, musst du alle Schilder auswendig lernen. Im „Code de la Route“ steht auch genau, wie groß die Schilder und welche Farben sie haben müssen, außerdem wie groß die Schrift sein muss.

Alle Verkehrsschilder findest du auf dieser Seite.

Wer hatte die Idee für Verkehrsschilder?

Seit sehr langer Zeit gibt es Zeichen neben Straßen und Wegen, die zeigen, in welcher Richtung man welche Stadt oder welches Dorf findet. Manchmal steht auf diesen Zeichen auch, wie weit es noch bis in die Stadt oder das Dorf ist. Aber erst vor rund 150 Jahren, also im 19. Jahrhundert, ist die Zahl der Verkehrsschilder stark gewachsen. Das hat damit zu tun, dass zu dieser Zeit Eisenbahnen gebaut wurden und wenig später die ersten Autos auftauchten. Die Autos wurden mit der Zeit immer zahlreicher, genau wie die Straßen. Vor allem um Unfälle zu vermeiden, führten viele Länder Verkehrszeichen ein. Mit der Zeit beschlossen immer mehr Länder, die gleichen Verkehrsschilder zu benutzen. 

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