Foto: luxairport

Viel los auf dem Flughafen Findel

17. April 2023
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Am Flughafen in Findel, dem einzigen Flughafen Luxemburgs, ist immer viel los. Von hier aus fliegen jedes Jahr ein paar Millionen Menschen weg oder kommen an; außerdem werden hunderttausende Tonnen Waren ein- und ausgeflogen. Tausende Angestellte garantieren den guten und sicheren Ablauf. De Piwitsch hat mit einigen von ihnen über ihren Beruf gesprochen.

Warum ist der Flughafen in Findel?

Vor 100 Jahren waren an der Stelle, wo sich heute der Flughafen befindet, nur Wiesen und Felder. Flugzeuge gab es damals noch nicht sehr lange. Als sich auch in Luxemburg Menschen ein Flugzeug anschafften, suchten sie einen Platz zum Starten und Landen: Sie fanden ein Feld in Findel, nicht weit von der Hauptstadt entfernt. Dort konnten sie ihr Hobby ausüben.

Der Flughafen wurde erst 1945 gebaut. Foto: Archiv

Es dauerte nicht lange und die Regierung hatte Pläne, Luxemburg an die erst seit kurzem bestehenden kommerziellen Fluglinien anzubinden. 1937 beschloss das Parlament per Gesetz den Bau eines Flughafens. Aber dieser Bau konnte wegen des Zweiten Weltkriegs nicht stattfinden. Nachdem die Nazis in Luxemburg einmarschiert waren, nutzten sie den Flugplatz zum Transport von Soldaten und Kriegsgütern. Der Flughafen in Findel wurde erst 1945 gebaut, als der Krieg vorbei war. 1948 wurde die nationale Fluggesellschaft Luxembourg Airlines gegründet. Heute heißt sie Luxair.

Eine Start- und Landebahn von vier Kilometern Länge

Der Flughafen Luxemburg hat nur eine Start- und Landebahn. Das bedeutet: Wenn ein Flugzeug startet, kann kein anderes landen und umgekehrt. Die Bahn ist 4.000 Meter lang und 60 Meter breit. Man braucht 300.000 Tonnen Asphalt – das Gewicht von ungefähr 250.000 Autos, um sie zu bedecken. 2021 wurde die Bahn komplett renoviert und mit modernen LED-Leuchten ausgestattet.

Hier siehst du die Landebahn von oben. Foto: Geoportail.lu

Über 93.300 Flugbewegungen

Als „Flugbewegung” werden Start und Landung bezeichnet. Über 93.300 solcher Bewegungen wurden im vergangenen Jahr gezählt. Darunter waren rund 18.900 Bewegungen, die nicht über die Grenzen Luxemburgs hinausgingen. Das kommt daher, dass es in Luxemburg auch Sportfliegerei gibt. Einige der kleinen Flugzeuge fliegen nur über dem Großherzogtum.

Luxair-Maschinen warten auf ihre Passagiere. Foto: SCRIPT

Zählt man nur die Starts und Landungen, die über die Grenzen des Landes hinausgehen oder aus dem Ausland kommen, kommt man pro Woche auf über 1.400. Über vier Millionen Passagiere wurden 2022 über den Flughafen Luxemburg transportiert. Etwa die Hälfte landete in Luxemburg, die andere Hälfte startete von hier. Fast eine Million Tonnen Fracht wurde 2022 am Flughafen abgeladen oder von dort aus waren in die Welt transportiert.

Die Flughafenfeuerwehr

Rund um die Uhr arbeiten auf dem Flughafen Findel Feuerwehrleute. Sie haben Spezialmaterial, um sofort eingreifen zu können, wenn am Findel etwas passiert, zum Beispiel wenn ein Flugzeug brennt oder Kerosin Feuer fängt. Deshalb haben die Feuerwehrleute vom Flughafen Löschwagen, die stärker sind als herkömmliche Löschwagen der Feuerwehr. Seit über 50 Jahren gibt es die Flughafenfeuerwehr.

Die Flughafenfeuerwehr hat Spezialfahrzeuge zum Löschen von Bränden in Flugzeugen. Foto: CGDIS

Wichtiger Radar

Kein Flughafen kann ohne Radar funktionieren. Denn ohne diese Einrichtung ist es gefährlich, bei Nacht, Regen oder Nebel zu landen. Der Radar zeigt den Menschen im Tower genau an, wo sich ein Flugzeug befindet. Im Tower sitzen Fluglotsinnen und Fluglotsen, die auf ihren Bildschirmen sehen, welche Flugzeuge rund um den Flughafen und bis zu einer Höhe von einem Kilometer an den Findel heranfliegen oder wegfliegen. Andere Lotsinnen und Lotsen beobachten die Flugzeuge, die über dem ganzen Land unterwegs sind. Auch die Regionen rund um Luxemburg haben sie im Blick.

Mit den Radaranlagen haben die Leute im Kontrollturm des Flughafens immer alles im Blick. Foto: ANA

Sicherheit ist oberstes Gebot

Flughafensicherheit ist wichtig, um Passagiere und Personal zu schützen. Vor jeder Flugreise wird das Gepäck gescannt und Reisende werden auf gefährliche Dinge untersucht. Scharfe Gegenstände wie Messer oder Scheren sind im Handgepäck verboten. Der Scanner zeigt auf einem Bildschirm verschiedene Arten von Materialien an. Ein Butterbrot leuchtet zum Beispiel orangefarben. Das ist auch bei Sprengstoff der Fall. Metall leuchtet blau und elektronische Teile grün.

Hier geht es zur Reportage über die Sicherheitskontrolle am Flughafen.

Jede Person und jedes Gepäckstück wird am Finden überprüft. Foto: SCRIPT

Ohne den Tower fliegt nichts

An einem Flughafen gibt es einen hohen Turm, der Tower genannt wird. Im Inneren des Towers befinden sich Fluglotsen und Fluglotsinnen, die den Verkehr auf der Landebahn und in der Luft beobachten. Für die Flugsicherheit ist das sehr wichtig. Sie geben den Piloten und Pilotinnen Anweisungen, wann sie starten oder landen dürfen und auf welcher Höhe sie fliegen sollen. Sie sprechen dabei über Funk und verwenden spezielle Wörter, damit alle genau verstehen, was gemeint ist.

Die Fluglotsinnen und Fluglotsen regeln den Luftverkehr. Foto: SCRIPT

Zum Beispiel sagen sie „cleared for takeoff“, um die Starterlaubnis zu geben. Die Fluglotsinnen und Fluglotsen sehen auf großen Schirmen, wo sich die Flugzeuge befinden und wohin sie fliegen wollen. Sie haben auch Zugang zu Flugplänen und Informationen über das Wetter. Ohne den Tower könnten Flugzeuge zusammenstoßen oder es könnten andere Gefahren auf dem Flughafen entstehen.

Hier geht es zur Reportage über den Tower.

Cargolux: Vom Zahnstocher bis zum Wal

Die luxemburgische Firma Cargolux hat riesige Flugzeuge, mit denen sie Waren in die ganze Welt transportiert. Das können viele sehr kleine Dinge sein oder auch sehr große und schwere – und manchmal sogar Tiere, wie ein Wal. Dabei muss ein Flugzeug ganz exakt beladen werden und alle Waren müssen so gesichert sein, dass sie keinesfalls während des Flugs verrutschen. Darum kümmert sich „Loadmasterin“ Tina Schmitt. Die Flugzeuge von Cargolux sind riesig. Zum Beladen kann sogar ihre Nase hochgeklappt werden.

Hier geht es zur Reportage über „Loadmasterin“ Tina Schmitt.

Tina Schmitt ist im Team der Fachleute, die bei Cargolux Flugzeuge beladen und entladen. Foto: SCRIPT

Wo kommt der Treibstoff für die Flugzeuge her?

Der Findel ist ein NATO-Flughafen. Die NATO ist ein internationales Verteidigungsbündnis, dem auch Luxemburg angehört. Im Kriegsfall kann der Findel als Militärflughafen genutzt werden. Deshalb hängt der Flughafen auch an einer Pipeline – das ist eine große Röhre, durch die der Treibstoff Kerosin fließt. Diese Röhre führt durch halb Europa. Doch weil es manchmal Probleme an dieser Leitung gibt, soll nun auf dem Findel ein riesiger Tank für Kerosin gebaut werden. So geht dem Flughafen nicht so schnell der Kraftstoff für die Flugzeuge aus.

Flugzeugtechnik: Jedes Kabel ist wichtig

Treten technische Probleme bei einem Flugzeug auf, kann es in der Luft ganz schön brenzlig werden! Damit das nicht passiert, gibt es hoch spezialisierte Mechaniker und Mechanikerinnen, die jedes Kabel und jede Schraube am Flugzeug kennen. Raoul Roller macht gerade seine Ausbildung zum Avioniker. Das ist ein Flugzeugmechaniker, der sich besonders gut mit der Stromversorgung und den Computersystemen in Flugzeugen auskennt.

Hier geht es zur Reportage über den Avioniker Raoul Roller.

Raoul Roller lernt derzeit wie man Flugzeuge repariert und kontrolliert. Foto: SCRIPT

Mit Kapitän Charles im Cockpit

De Piwitsch konnte einen Blick auf den Arbeitsplatz von Flugkapitän Charles Victor werfen. Als Pilot ist er der Kapitän des Flugzeugs. Er ist dafür verantwortlich, dass das Flugzeug sicher von einem Ort zum anderen fliegt. Vor dem Flug überprüft er das Flugzeug und stellt sicher, dass alles in Ordnung ist. Während des Flugs müssen die Piloten und Pilotinnen ständig auf das Wetter, die Flughöhe und die Geschwindigkeit achten. Sie kommunizieren auch mit dem Tower, um sicherzustellen, dass das Flugzeug auf der richtigen Flugroute ist und dass kein anderes Flugzeug zu nahe kommt. Wenn es Probleme gibt, müssen sie schnell handeln. Die Sicherheit der Passagiere ist ihr oberstes Gebot!

Hier geht es zur Reportage über den Piloten Charles Victor.

Kapitän Charles Victor hat dem Piwitsch seinen Arbeitsplatz gezeigt. Foto: SCRIPT

Der Traum vom Fliegen

Ted Staggs geht unheimlich gerne in die Luft, ob als Pilot oder als Fallschirmspringer. Als er seinen ersten Pilotenschein absolvierte, war er erst 17 Jahre alt. Heute ist er Ausbilder für angehende Pilotinnen und Piloten. Dem Piwitsch erzählte Ted, was ihn am Fliegen so fasziniert, wie die Ausbildung zum Piloten abläuft, worauf ein Pilot alles aufpassen muss und welches sein Traumberuf ist.

Hier geht es zur Reportage über Ted Staggs.

Ted Staggs fliegt, seit er ein Kind war. Heute will er Berufspilot auf Passagiermaschinen werden. Foto: SCRIPT
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