Blatt oder Insekt? Die Gespenstschrecke ist perfekt an ihre Umgebung angepasst. Foto: Shutterstock/Sam DCruz

Perfekt versteckt

15. April 2024

Tiere sind wahre Meister der Tarnung. Durch Farbwechsel, Muster und Formen können sie sich vor Feinden verstecken oder Beute überraschen.

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Im Lauf der Evolution haben Tiere und Insekten Strategien entwickelt, um sich in der Natur zu verstecken. So schützen sie sich vor Feinden und können unerkannt Beute jagen. Eine der faszinierendsten Anpassungen ist das Tarnverhalten. Die beiden Strategien werden Mimikry und Mimese genannt. Unterschiedliche Tricks mit erstaunlichen Effekten!

Mimese: Die perfekte Anpassung an die Umgebung

Mimese heißt, dass Tiere und Insekten ihre Körperfarbe oder -form an ihre Umgebung anpassen, um praktisch unsichtbar zu werden. Das Wort Mimese kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Nachahmung. Bei der Mimese imitieren Tiere ihre Umgebung, zum Beispiel Steine, Pflanzen oder die Beschaffenheit des Meeresbodens. Man erkennt meist erst bei genauem Hinsehen, dass sich ein Tier in dieser Umgebung verbirgt.

Ein gutes Beispiel sind Tiere mit einem weißen Fell wie der Polarbär, der Schneehase oder der Polarfuchs. Dank ihres buchstäblich schneeweißen Fells verschwinden diese Tiere in der schneebedeckten Umgebung. So sind sie fast unsichtbar.

Exotischer geht es auf der Südhalbkugel zu. In den tropischen Regenwäldern Südamerikas gibt es eine Vielzahl von Arten, die sich meisterhaft tarnen können. Die Gespenstschrecke ist ein faszinierendes Beispiel. Dieses Insekt sieht aus wie ein Laubblatt und verschmilzt förmlich mit seiner Umgebung. Es wiegt sich sogar hin und her wie ein Blatt in der Luft. Irgendwie gespenstisch!

Das wohl bekannteste Mimese-Tier ist das Chamäleon. Dieser Verwandlungskünstler kann seine Farben an seine Umgebung anpassen, um sich vor Fressfeinden zu verstecken. Mit seinen unabhängig voneinander beweglichen Augen kann es in verschiedene Richtungen gleichzeitig blicken. Chamäleons haben eine lange, klebrige Zunge, mit der sie blitzschnell nach Insekten schnappen können. Weil es dies aus dem Hinterhalt machen kann, ist das Reptil bei der Jagd nach Beute äußerst erfolgreich. Chamäleons sind nicht die einzigen Tiere, die ihre Farbe wechseln können. Auch verschiedene Kraken sind dazu in der Lage.

Mimikry: Die Kunst der Täuschung

Im Gegensatz zur Mimese bezieht sich Mimikry auf die Fähigkeit von Tieren, sich durch ihr Aussehen und Verhalten als etwas anderes auszugeben als sie sind, um Feinde zu täuschen. Anders als bei der Mimese geht es hier nicht nur um Tarnung. Bei der Mimikry geben sich die Tiere als ein anderes, gefährlicheres Tier aus. Das Wort Mimikry kommt aus dem Englischen und bedeutet ebenfalls Nachahmung.

Schwebfliegen sind ein perfektes Beispiel für diese Fähigkeit. Diese Fliegen erkennt man an ihrer lustigen Art, sich in der Luft zu halten: Sie scheinen in der Luft zu schweben, fast wie ein Kolibri. Die Schwebfliege sieht aus wie eine Wespe, ist aber völlig harmlos. Fressfeinde werden von ihrem leuchtend gelb-schwarzen Körper abgeschreckt, weil sie der Meinung sind, sie hätten es mit einer Wespe zu tun.

Die meisten Schmetterlinge sind bekanntlich ganz zierliche Lebewesen und ein willkommener zarter Snack für viele andere Tiere. Da sie weder Zähne noch Stachel haben, um sich zu wehren, hat sich die Natur einen ganz besonderen Trick ausgedacht. Einige Schmetterlinge tarnen sich entweder als eine andere, giftige Schmetterlingsgattung oder die Zeichnung auf ihren Flügeln ähnelt zwei riesigen Augen eines viel größeren Tiers. Die Botschaft ist klar: Finger weg, denn hier lauert Gefahr.

Mimikry soll also immer Fressfeinde abschrecken. Denn hat ein Feind erst einmal bei einer Art schlechte Erfahrungen gemacht, wird er künftig alle gleich aussehenden Arten meiden. Ganz schön clever!

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