Die Rakete, die das Raumschiff Orion in die Umlaufbahn des Mondes schießt, ist die stärkste der Welt. Foto: NASA/Joel Kowsky

Zurück zum Mond!

16. November 2022

50 Jahre ist es her, dass zum letzten Mal ein Mensch auf dem Mond war – Am 16. November ist ein Raumschiff gestartet, das die Rückkehr der Menschen zum Mond vorbereiten soll.

„Sieben, sechs, fünf, vier – Motoren an –  drei, zwei, eins – Booster angezündet. Und Start von Artemis 1. Wir heben gemeinsam ab, zurück zum Mond und darüber hinaus“. Der Mann, der das am frühen Morgen des 16. November 2022 sagte, war offensichtlich sehr aufgeregt und begeistert. 

Denn man hatte ziemlich lange warten müssen, bis die 98 Meter hohe Rakete vom Kennedy Space Center im amerikanischen Staat Florida starten konnte. Mal gab es schlechtes Wetter, mal waren Dinge an der Rakete kaputt, so dass die Artemis-Mission ein paarmal verschoben werden musste. 

Trotz der frühen Stunde – es war 1 Uhr 47 im Kennedy Space Center in Florida, als die Rakete abhob – schauten sich viele Menschen das Spektakel an. Foto: NASA/Keegan Barber
Verfolge den Start der Rakete im Video. Quelle: Space.com

Eine Reise von 26 Tagen

Nun ist die Mission der NASA – das ist die amerikanische Weltraumagentur – also endlich gestartet und bringt Astronautenkapsel in die Umlaufbahn um den Mond – und wieder zurück. Fast 26 Tage dauert die Reise der Kapsel mit dem Namen Orion. Jede Sekunde ihrer Reise wird überwacht. Denn man muss sicher gehen, dass alles perfekt funktioniert! Schon 2024 sollen Menschen an Bord einer solchen Kapsel in die Umlaufbahn des Mondes fliegen und wieder zurück zur Erde. Und 2025 sollen sogar Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond landen!  

Bislang waren zwölf Männer auf dem Mond

Es wäre das erste Mal seit über 50 Jahren, dass Menschen den Mond wieder betreten würden. Das letzte Mal waren am 14. Dezember 1972 zwei amerikanische Astronauten auf dem Mond. 

Damals hoben sie mit ihrem Apollo 17-Modul vom Mond ab, nachdem sie 75 Stunden dort verbracht hatten. Insgesamt waren bis heute zwölf Männer aus den Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Mond. Der erste stieg am 20. Juli 1969 dort aus. Er hieß Neil Armstrong und sagte die berühmten Worte: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein Riesensprung für die Menschheit“. 

Hier kannst du Bilder von der ersten Mondlandung am 20. Juli 1969 sehen. 600 Millionen Menschen verfolgten sie damals im Fernsehen, denn die Mondlandung konnte übertragen werden. Quelle: NASA

Eine Basis auf dem Mond

Auch die Artemis-Mission soll ein großer Sprung für die Menschheit werden. Denn ihr Ziel ist es, dass Menschen eine Basis auf dem Mond aufbauen, wo sie leben und arbeiten können. So können wichtige Erfahrungen gesammelt werden, wie Menschen auf dem Mond zurechtkommen. Diese Erfahrungen können dann wiederum genutzt werden, um auf anderen Planeten zu landen und zu arbeiten.  

Hier sieht man, wie die Rakete in den Himmel schießt. Foto: NASA/Keegan Barber

Nach dem Mond der Mars!

Die Artemis-Mission gilt nämlich auch als Vorbereitung für einen späteren Flug zum Mars. Ein Vorteil: Gibt es Probleme bei der Mission, können die Leute schnell zur Erde zurückfliegen oder Hilfe bekommen. Ein Flug von der Erde zum Mond dauert drei bis vier Tage, zum Mars sind es dagegen etwa 200 Tage.

Vielleicht schafft man es sogar irgendwann, Mars-Missionen vom Mond aus starten zu lassen. Denn es gibt Wasser auf dem Mond! Das wurde erst 2020 definitiv bestätigt. Wasser gibt es in kleinen Mengen im Mondsand, aber in sehr großen Mengen an den Stellen, wo kaum Sonnenlicht hinkommt, das heißt an den Polen des Mondes. Das ist sehr interessant! Denn wer Wasser hat, kann nicht nur Sauerstoff herstellen, der zum Atmen dient, sondern auch Wasserstoff, der ein Treibstoff ist. Mehr darüber erfährst du im Artikel weiter unten. 

Wenn du mehr über die Artemis-Mission wissen willst, klicke auf diesen Link. Dann landest du auf der Webseite der NASA. Die ist leider nur auf Englisch, aber es gibt hier sehr schöne Fotos und Videos.

Supercool ist dieses Video: hier siehst du einen Teil des Raumschiffs Orion, das gerade um den Mond fliegt. Und bald siehst du die Erde hinter dem Mond aufgehen. Kaum zu glauben: Wir leben auf diesem kleinen blauen Ball im dunklen Weltall! Quelle: NASA

Artemis, Orion, Apollo… wo kommen die Namen her?

Alle NASA-Missionen haben Namen. Manchmal sind es technische Namen, die außer Spezialisten niemand so richtig behält. Aber manchmal sind es auch Namen aus der griechischen oder römischen Mythologie. Das ist die Welt der Götter, wie sie sich Menschen vor 2.000 Jahren und mehr vorstellten. Bereits in den 1950er Jahren bekamen erste NASA-Projekte Namen von griechischen oder römischen Göttern. Wie es scheint, waren einige Chefs der NASA Fans dieser Götterwelt.

Artemis ist die Göttin des Mondes

Einer von ihnen nannte so die Mondmission in den 1960er Jahren „Apollo“. Apollo war bei den Griechen der Name der Sonne und des Lichts. Orion war ein riesiger und starker Jäger, der in den Himmel verbannt wurde. Ein Sternenbild ist nach im benannt, in dem drei Sterne besonders hell leuchten. Es sieht so aus, als würden sie eine Linie bilden. Man nennt sie den „Gürtel des Orion“. Artemis war die Göttin des Mondes und der Jagd. Sie wurde deshalb oft mit Pfeil und Bogen dargestellt.

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