Es ist gut, Bescheid über die Gefahren im Internet zu wissen. Foto: Shutterstock

So schützst du dich vor Datenräubern!

29. November 2022

Am 30. November ist der Welttag der Computersicherheit – Aber weshalb muss man eigentlich auf seinen Computer und seine Daten aufpassen? – De Piwitsch geht der Frage zusammen mit BEE SECURE nach.

Eigentlich ist es jeden Tag ein großes Thema: Die Sicherheit der Daten, also der Informationen über dich, deine Freunde, deine Schule, deine Familie und so weiter. Denn wenn diese Daten in die falschen Hände gelangen, können Menschen anderen Menschen damit schaden. Indem sie zum Beispiel Geheimnisse mitlesen, die du nur Personen mitteilst, denen du vertraust. Datenräuber können deine Daten auch verwenden, um andere zu belügen.

Datenräuber haben viele Tricks, um an deine Informationen und an Geld zu kommen. Foto. Shutterstock

Sie lassen andere Personen denken, dass du es bist, der diesen Personen schreibt. Sie versuchen so, an deine Passwörter zu kommen. Schlimm ist, wenn sie zum Beispiel an die Codes für ein Bankkonto oder eine Kreditkarte gelangen – vielleicht hast du sowas ja schon  – und Geld auf ihr eigenes Konto überweisen. Das Geld ist dann meistens futsch. Datenräuber können aber auch falsche Geschichten über dich erfinden und deine Fotos verändern oder löschen.

Da mittlerweile fast jeder einen Computer hat – das muss nicht ein PC oder ein Laptop sein, denn auch ein Smartphone ist ein Computer – geschehen jeden Tag schlimme Dinge, wie wir sie vorher beschrieben haben. Deshalb muss man jeden Tag aufpassen, wenn man mit einem Computer arbeitet und im Internet unterwegs ist. 

An manchen Tagen wird aber speziell auf die Computersicherheit hingewiesen. So eben auch am 30. November, dem Welttag der Computersicherheit, an dem es in vielen Ländern viele Veranstaltungen gibt, um auf die Wichtigkeit der Computer- und Datensicherheit hinzuweisen. 

Gemeinsam mit BEE SECURE gibt der Piwitsch dir bei dieser Gelegenheit eine Menge Tipps, wie du vermeiden kannst, dass Informationen über dich gestohlen und missbraucht werden. BEE SECURE ist eine Initiative der Regierung, die vom „Service national de la Jeunesse“ und dem Beratungsdienst „KJT“ organisiert wird, unter Aufsicht des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend. Partner sind auch die Polizei, die Justiz und das Haus der Cybersicherheit in Luxemburg.

Was sind Daten?

Daten sind Informationen. Das können Informationen über dich sein. Zum Beispiel wie groß du bist, wie du aussiehst, wo du wohnst, welche Hobbies du hast, oder wie deine Telefonnummer lautet. Oder was du auf deinem Smartphone oder deinem Laptop geschrieben hast.

Oder welche Fotos oder Videos du gemacht hast. Wenn du darüber nachdenkst, findest du sicher noch jede Menge andere Beispiele. Jedes Mal, wenn du im Internet unterwegs bist, weiß irgendwo irgendein Computer, wohin du genau geklickt hast. Auch das sind wichtige Informationen. Firmen, die im Internet etwas verkaufen, können so herausfinden, was dich interessiert und schlagen dir bei deinem nächsten Internetbesuch dann Werbungen vor. 

Was ist die Privatsphäre?

Niemand darf ohne deine Erlaubnis und die deiner Eltern Informationen über dich bekommen. Denn sie gehören nur dir! Deine Daten sind in deiner Privatsphäre. Eine Sphäre ist eine Kugel. Deine Daten sollten da drin bleiben, bis du und deine Eltern entscheiden, sie weiterzugeben. Aber manche Informationen muss man einfach weitergeben.

Zum Beispiel muss deine Schule die Telefonnummer deiner Eltern haben, wenn dir irgendetwas passieren sollte. Deine Ärztin oder dein Arzt benötigt auch Informationen, um zu wissen, welche Krankheiten oder Unfälle du schon hattest oder auf welche Medikamente du allergisch reagierst. Wenn du reist, musst du manchmal deinen Ausweis oder deinen Pass zeigen. Auch darin befinden sich Informationen, die in diesem Fall manche Verwaltungen oder deine Gemeinde haben. 

Alle, die Informationen über dich haben, müssen garantieren, dass sie diese Daten schützen, dass sie sie nur für bestimmte Zwecke nutzen und sie keinesfalls ohne Erlaubnis weitergeben.

Achte darauf, was du über dich preisgibst!

Aber natürlich bist du auch selbst für den Schutz deiner Privatsphäre verantwortlich. Wenn du öffentlich Dinge über dich verrätst, kommt eigentlich jeder an Informationen über dich. Egal, ob du irgendwo einen Zettel mit Namen, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse liegen lässt, Fotos auf Instagram postest oder Videos auf Tiktok.

Wenn du auf irgendeiner Webseite etwas kaufen möchtest und deine Kreditkartennummer eingibst, ohne dass du dich versichert hast, dass der Betreiber die Kreditkartennummer schützt, kann diese schnell missbraucht werden. 

Wenn du dein Smartphone rumliegen lässt, ohne dass du es gesperrt hast, kommt jemand, den du vielleicht nicht kennst, die Daten stehlen, ohne dass du es merkst. Wenn du zu einfache Passwörter hast, können andere leicht herausfinden, wie sie lauten. Wenn du Passwörter an andere Personen weitergibst, kommen weitere Personen vielleicht auch dran.

Es gibt sogar Programme, mit denen Datenräuber die Kontrolle über deinen Computer übernehmen und ihn blockieren können. Du siehst also: Es gibt eine Menge Gefahren, auf die man aufpassen muss. Auf dieser Webseite erfährst du, was du tun kannst, um diese Gefahren zu vermeiden und was du tun kannst, wenn du trotzdem ein Problem mit Computersicherheit oder mit Angriffen im Internet bekommst. 

Unsere Tipps-Liste

Tipp 1 – Wähle sichere Passwörter, die nur du kennst! 

Um sicher zu gehen, sollte es mindestens zwölf Zeichen haben, idealerweise sind kleine und große Buchstaben drin, Zahlen und Spezialzeichen wie @#? oder andere. Dann haben sogar die leistungsstärksten Computer Probleme, das Passwort zu knacken.

Nun hast du sicher eine Menge Passwörter und es ist schwierig, die alle zu behalten. Du kannst sie in einem Passwort-Manager sammeln. Auch für diesen brauchst du wieder ein sicheres Passwort. Passwort-Manager bieten meist auch zusätzliche Schutzmöglichkeiten. Zum Beispiel kommst du nur an deine Passwörter ran, wenn das Programm dein Gesicht erkennt.

Bei BEE SECURE kannst du die Stärke deines Passworts testen. Screenshot: SCRIPT

 

Tipp 2 – Schütze deine Geräte!

Damit so wenige Daten wie möglich von Geräten übertragen werden solltest du erstmal die Einstellungen auf diesen Geräten prüfen, bevor du sie benutzt. Zeichnet das Gerät automatisch Videos oder Töne auf? Schalte das aus! Gibt es automatisch weiter, wo du bist? Überlege dir zweimal, ob du das willst! Stelle dir die gleichen Fragen jedes Mal, wenn du eine App runterlädst. Installiere auf deinem Computer oder Laptop ein Antivirus-Programm. Es wird regelmäßig prüfen, ob keine schlimmen Programme auf den Computer oder Laptop kommen und dich warnen, wenn das passiert.

Auch ein Handy ist ein Computer! Passe also auf, was du damit machst. Foto: Shutterstock

Grundsätzlich aber solltest du nichts aus E-Mails oder dem Internet herunterladen, was du nicht kennst. Und stecke bitte keinen USB-Stick in deine Computer, der nicht vorher bereits von einem Antivirus-Programm überprüft wurde. Du solltest auch sicher gehen, dass der Schirm deines Geräts schon nach wenigen Minuten abschaltet, damit niemand etwas damit anstellen kann, wenn du das Gerät einmal liegen lässt.

Datenpiraten können auch das Wifi-Netzwerk anzapfen, wenn es nicht gut gesichert ist. Pass deshalb auf, dass es ein sicheres Passwort für die Anmeldung im Wifi gibt und die Datenübertragung zum Router verschlüsselt ist. Das ist der Apparat, der ein Haus mit dem Internet verbindet. Wenn du auf Reisen bist, oder in einem Restaurant bekommst du manchmal das Angebot, andere Wifi-Netzwerke zu benutzen. Mach das lieber nicht, denn du weißt schließlich nicht, ob diese Netzwerke gesichert sind.

Tipp 3 – Lass dich nicht von Datenpiraten reinlegen!

Pass bitte auf, wenn du im Internet surfst! Manche Seiten fordern dich auf, Informationen einzugeben, um weiterzukommen. Überlege dir jedes Mal, ob du das machen möchtest. Besonders vorsichtig sein solltest du, wenn komische Sachen oder Dienste angeboten werden und du aufgefordert wirst, Bankdaten einzugeben, um sie zu erhalten oder zu bezahlen. Achtung: Das kann eine Betrugsmasche sein, vielleicht bekommt der Käufer überhaupt nichts für sein Geld.

BEE SECURE hat ein Broschüre über alle Risiken im Netz. Quelle: BEE SECURE

Es gibt viele Betrugsmaschen. Wenn man eine E-Mail-Adresse hat, kommen manchmal E-Mails von Adressen, die man nicht kennt. Da steht dann zum Beispiel drin, dass du bei einer Tombola viel Geld gewonnen hast und dich auf einer komischen Webseite melden sollst, um dir deinen Gewinn zu sichern. Unser Tipp: lösche die E-Mail sofort, wenn du den Absender nicht kennst und klicke gar nicht erstmal auf den Link in der E-Mail.

Denn hier wollen Datenpiraten dich reinlegen! Das nennt man „Phishing“. Aufgepasst: Die Piraten können auch über SMS, Social Media oder sogar durch Anrufe versuchen, Informationen aus dir rauszuquetschen. Manchmal machen sie sogar Webseiten, die solchen, die du kennst, zum Verwechseln gleichen.

Allgemein gilt: klicke auf nichts, was du nicht kennst und antworte keinem E-Mail-Absender, den du nicht kennst. Blockiere auf Social Media sofort Profile, die dir komisch vorkommen und melde sie bei der Social-Media Plattform.

Tipp 4 – Überlege, bevor du etwas postest!

Wenn du in einem Alter bist, in dem du soziale Medien benutzen darfst, ist das natürlich voll cool. Du kannst deinen Freundinnen und Freunden Botschaften, Fotos und Videos schicken und dauernd mit ihnen in Kontakt sein. Aber du solltest jedes Mal überlegen, wer deine Messages sehen darf und wie du sie schreibst. Denke auch darüber nach, ob du wirklich ein Foto oder ein Video veröffentlichen willst, in dem du in der Nase bohrst oder sonst eklige Dinge tust. Denn diese Fotos und Videos verschwinden nicht einfach, sondern bleiben im Internet. Vielleicht findet sie irgendwann jemand, bei dem du später arbeiten möchtest. Das wird dann voll peinlich! 

Foto: Shutterstock

Pass auf jeden Fall sehr auf, wenn du Fotos oder Videos verschickst, auf denen du nackt bist oder kaum Kleidung anhast. Das nennt man „Sexting“. Auch wenn du glaubst, dass nur dein Freund oder deine Freundin das sehen können: Immer besteht das Risiko, dass die Bilder von  bösen Menschen gestohlen werden, die damit Geld machen wollen.

Auch wenn du Freundinnen oder Freunden solche Bilder schickst, ist das vielleicht im ersten Moment aufregend. Kannst du aber sicher sein, dass diese Personen die Bilder nicht verbreiten? Die Antwort lautet: „Nein“.

Denn manchmal bekommen Menschen Streit und Freundschaften gehen in die Brüche. Dann könnte jemand die Bilder benutzen, um dich schlecht zu machen oder sogar, um dich zu erpressen und zum Beispiel Geld zu fordern, damit sie oder er die Bilder nicht weiterleitet oder löscht. Übrigens: wenn Minderjährige ein Nacktbild weiterschicken ist das eine Straftat. Und auch wenn Erwachsene oder sogar andere Kinder dieses Bild irgendwo abgespeichert haben, ist das eine Straftat.

Tipp 5 – Wehre dich gegen Cyber-Mobbing!

Vielleicht hast du schon mal davon gehört: Eine Schülerin oder ein Schüler wird von anderen fertig gemacht. Sie werden dauernd beleidigt und gehänselt und manchmal sogar angegriffen. Das nennt man „Mobbing“. Wenn solche Beleidigungen über SMS, in Chatgruppen oder auf sozialen Medien passieren, nennt man das „Cyber-Mobbing“.

Dann erhält das Opfer unangenehme Nachrichten oder dumme Kommentare. Das ist sehr schlimm für die Person, die dauernd angegriffen wird. Sie wird traurig und weint. Sie hat Angst, zur Schule zu gehen oder noch irgend jemandem etwas mitzuteilen. Mobbing und Cyber-Mobbing können das Leben ganz schön schwer machen. Am besten, du wehrst dich sofort! Unten im Artikel findest du Adressen, an die du dich wenden kannst?

Hier ist ein Video von BEE SECURE, das Cyber-Mobbing erklärt. Quelle: BEE SECURE

Meine Daten wurden gestohlen – was kann ich tun?

DIe BEE SECURE Helpline steht für alle Fragen zur Verfügung. Screenshot: SCRIPT
  1. Passwort geknackt – Ändere sofort das Passwort. Bei BEE SECURE kannst du die Stärke deines Passworts testen. Klicke hier. Die Seite haveibeenpwned.com ermöglicht es dir zu checken, ob ein Passwort oder eine E-Mail Adresse von dir geknackt wurde!
  2. Wenn du merkst, dass ein intimes Foto oder Video von dir im Umlauf istFordere die Person, die die Inhalte von dir hat sofort auf, sie zu löschen. Wenn sie sich weigert, oder dich sogar zu erpressen droht, reagiere nicht mehr auf ihre Botschaften, sondern sammele Beweise dazu, dass die Person die Bilder weiterverbreitet und dich erpresst. Erstatte Anzeige bei der Polizei.
    Wenn das Bild auf Social Media verbreitet wird, kannst du es meistens blockieren und die Social Media-Plattform wissen lassen, dass es illegal ist, was die Person mit deinem Bild macht. Lass dich bei allen Schritten beraten.
  3. Die BEE SECURE Helpline (Telefon 8002 1234) oder das Kanner-Jugendtelefon (Telefon 110111) helfen dir hier weiter. Du kannst sie auch anschreiben: BEE SECURE Helpline über dieses Formular und das KJT über die Online-Hilfe oder die Chatberatung. Schäme dich nicht: BEE SECURE, KJT und Polizei sind da, um dir zu helfen. Sprich aber zuerst mit deinen Eltern. Mehr über Sexting findest du hier: www.bee-secure.lu/sexting-ratgeber
  4. Opfer von Cybermobbing geworden – Auch hier solltest du die Personen, die mobben, bitten, damit aufzuhören. Auch hier kannst du Beleidigungen bei den Social Media-Plattformen melden. Wenn die Personen trotzdem weitermachen, kannst du Anzeige erstatten. Sprich auf jeden Fall über das Cybermobbing mit deinen Eltern und hol dir Rat bei der BEE SECURE Helpline und beim KJT. 

BEE SECURE kommt zu dir in die Klasse!

Du möchtest dich in deiner Klasse stärker mit dem einen oder anderen Thema befassen, über das De Piwitsch hier geschrieben hat? BEE SECURE bietet eine Reihe von Kursen in der Grundschule an. Hier ist die Liste:

BEE SECURE bietet eine Menge für die Grundschule an. Quelle: BEE SECURE

Ein Sprung ins Netz: Lerne in 90 Minuten mehr über Passwörter, Datenschutz, Internet-Sicherheit und so weiter. Den Kurs für den Cycle 3 kann deine Lehrerin oder dein Lehrer hier reservieren.

Superhelden im Einsatz gegen Cyber-Mobbing: Auch das ist ein Kurs von 90 Minuten für den Cycle 3. Aber die Klasse muss schon den Kurs „Ein Sprung ins Netz“ gemacht haben. Hier kann man den Kurs „Superhelden im Einsatz gegen Cyber-Mobbing“ reservieren.

Bee Friends – Alex‘ erste Schritte online: In diesem allgemeinen Training von 90 Minuten lernt die Klasse schrittweise, wie man ein möglichst sicheres Profil auf sozialen Netzwerken anlegt und benutzt. Der Kurs für den Cycle 4 kann hier reserviert werden. 

Hinter den Kulissen der sozialen Netzwerke: Dieser Kurs setzt voraus, dass die Klasse bereits das „Bee Friends“-Training hinter sich hat. Hier geht es um Verhaltensregeln im Netz, unangemessene Inhalte, Influencer und so weiter. Zur Buchung geht es hier

BEE SECURE hat auch Materialien, um verschiedene Themen in der Klasse zu besprechen.

Zum Beispiel diese Unterrichtseinheit über die Selbstdarstellung von Influencern. 

Influencer sind Leute, die sehr viel Einfluss auf andere Menschen haben – Influencer heißt „Beeinflusser“. Meist folgen ihnen sehr viele Personen in den sozialen Medien.

Es gibt auch ein Informationspaket über Cybermobbing

Diese Unterrichtseinheit beschäftigt sich mit „Sharenting“. Das ist, wenn Eltern Familienfotos im Internet teilen. 

Komm mit auf die DigiRallye. Quelle: BEE SECURE

Cool ist auch die virtuelle DigiRallye. Hier findest du eine Menge Spiele, um den Datenschutz besser zu verstehen.

Es gibt noch eine andere Stelle, wo deine Lehrerin oder dein Lehrer jede Menge Informationen zur Datensicherheit und anderen Themen rund um Medien finden kann: Der Medienkompass.

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