Oft werden Kinder gekauft oder entführt, um Arbeiten zu verrichten. Foto: FaiQe Sumer, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Liebe Kinder, kennt ihr eure Rechte? Teil 9: Der Kampf gegen den Verkauf von Kindern

20. November 2023

In dieser Serie erklärt euch De Piwitsch gemeinsam mit dem „Service des droits de l’enfant“, was in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen steht.

Stell dir vor, du würdest wie eine Sache behandelt und verkauft. Du müsstest dich von deiner Familie verabschieden und würdest an einen Ort gebracht, der dir fremd ist, zu Leuten, die du nicht kennst. Dort müsstest du arbeiten und würdest schlecht behandelt. 

Das klingt wie ein Albtraum. 

Aber leider ist das die Realität für viele Kinder auf dieser Welt. Die Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen UNICEF schätzt, dass jedes Jahr mehr als eine Million Kinder in der ganzen Welt verkauft oder entführt werden. Dies passiert vor allem in Ländern, in denen Familien in großer Armut leben.

Oft versprechen Kinderhändler, also die Menschen die Kinder kaufen wollen, den armen Familien, dass die Kinder eine gute Zukunft haben werden, wenn die Familie sie verkauft. Da die Familien nicht wissen wie sie überleben sollen, erhoffen sie sich, dass die Kinder besser versorgt werden, wenn sie bei anderen Menschen leben. 

Wie Sklaven behandelt

Leider ist dies nicht oft der Fall. Kinder die verkauft oder entführt werden, werden sehr oft wie Sklaven behandelt, also wie das Eigentum des Erwachsenen der sie gekauft oder entführt hat. Sie werden gezwungen zu arbeiten, oder auch zu klauen um ihren Eigentümern Geld zu verschaffen.

Oft werden sie an andere Menschen weiterverkauft, sexuell missbraucht oder sogar in den Krieg geschickt um zu kämpfen. Ihnen werden all ihre Rechte abgenommen und sie werden oft misshandelt. Sie dürfen nicht zur Schule gehen, sie haben keine Freizeit und dürfen auch nicht zurück zu ihrer Familie reisen. Wenn sie krank werden, kümmert sich niemand um sie und das verdiente Geld müssen sie abgeben. 

Am 30. Juli ist der Internationale Tag gegen Menschenhandel, also gegen die Entführung und den Verkauf von Menschen. Bei diesem Tag geht es darum, auf die Schicksale dieser Menschen und Kinder aufmerksam zu machen.

Was das für dich heißt

Menschenhandel ist überall auf der Welt verboten. In Luxemburg wird alles getan um die Kinder vor Entführung und Kinderhandel zu schützen.  Wenn trotzdem ein Kind in Luxemburg verschwindet, wird sofort ein Alarm ausgelöst, den auch andere Länder bekommen.

Die Länder arbeiten dann eng zusammen um schnell die verschwundenen Kinder wiederzufinden, und die Kinderhändler ins Gefängnis zu bringen, damit sie keinen Schaden mehr anrichten können. 

Wer anderen Menschen so etwas antut und festgenommen wird, wird schwer bestraft. In Luxemburg riskieren Menschenhändler drei bis zehn Jahre Haft und Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro. 

Auch du kannst etwas zu deinem eigenen Schutz und dem Schutz anderer Kinder beitragen. Oft versuchen Entführer Kinder in ihr Fahrzeug zu locken mit dem Versprechen sie hätten Süßigkeiten, Spielsachen oder niedliche Tiere dabei, die sie den Kindern geben oder zeigen wollen.

Wenn eine fremde Person dich unerwartet beim Spielen oder auf dem Schulweg anspricht, sage entschieden und laut „NEIN“, lauf weg und alarmiere sofort eine Vertrauensperson.

Quelle: UNICEF

Text der Konvention:

Artikel 35: Maßnahmen gegen Entführung und Kinderhandel

Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten innerstaatlichen, zweiseitigen und mehrseitigen Maßnahmen, um die Entführung und den Verkauf von Kindern sowie den Handel mit Kindern zu irgendeinem Zweck und in irgendeiner Form zu verhindern.

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