Langstreckenfliegerin in Gefahr

Die Turteltaube ist der Vogel des Jahres in Luxemburg – De Piwitsch weiß mehr über sie

Ruuturtur, Ruuturtur, Ruuturtur…. Wenn du diesen Ruf hörst, ist eine Turteltaube in der Nähe. Diese Freundin des Piwitsch wurde von der Umweltschutzorganisation „natur&ëmwelt“ zum Vogel des Jahres ernannt. „Vogel des Jahres“ wird immer eine Vogelart, die besonders gefährdet ist. Das ist leider auch die Turteltaube. Die Zahl der Tiere ist innerhalb von zehn Jahren um 90 Prozent gesunken, das heißt, dass es nach ziemlich kurzer Zeit viel weniger von ihnen in Luxemburg gibt.

Das liegt vor allem daran, dass der Vogel auf seinem langen Weg in sein Winterwohngebiet oder Winterquartier und zurück vielen Gefahren ausgesetzt ist. Denn dieses Winterquartier liegt in Afrika, nämlich südlich der Sahara, der größten Wüste der Welt. Manche Turteltauben schaffen die Überquerung dieses riesigen Trockengebiets nicht. Gefährlich ist auch die Überquerung des Mittelmeers, nicht nur, weil es eine riesige Wasserfläche ist, sondern auch weil Menschen, die an ihren Ufern leben, Turteltauben manchmal abschießen – weil sie sie braten und essen oder einfach, weil das ihnen Spaß macht. 

Das ist zwar in den Ländern der Europäischen Union verboten, trotzdem werden nach Schätzungen bis zu zwei Millionen Turteltauben im Jahr abgeschossen. Die Tiere begeben sich also zweimal im Jahr auf eine lange und gefährliche Reise: Im Winter fliegen sie nach Süden und wenn es Frühling wird, wieder zurück nach Norden.

Diese Vögel sind also bedroht und deshalb solltest du gut aufpassen, sie nicht zu stören und vor allem ihre Nester keinesfalls anzufassen, wenn du welche siehst. Die Eier, von denen die Turteltaubendame nur vier während der Brutzeit legt, sind nämlich sehr kostbar.

Turteltauben sind etwa so groß wie ein Kiebitz und wiegen soviel wie zwei Tafeln Schokolade. Sie sind also kleiner als die Tauben, die du manchmal in den größeren Ortschaften siehst. Die Turteltauben sind sehr scheu und leben vor allem an Waldrändern, in Obstbäumen und in Hecken. Sie fühlen sich überall dort wohl, wo einzelne Büsche oder Bäume mit offenen Flächen umgeben sind. 

Turteltauben fressen ausschließlich Pflanzen, vor allem Getreide und Samen, aber auch Klee, Kräuter und Gräser. Sie brauchen auch Wasserflächen in der Nähe, weil sie regelmäßig trinken müssen. 

In den Broschüren und im pädagogischen Dossier unten findest du noch weitere Informationen zur Turteltaube.

Das Symbol für Liebe und Frieden

Vielleicht hast du schon mal das Wort „turteln“ gehört. Das wird oft benutzt, wenn zwei Menschen offen zeigen, dass sie verliebt sind. Das Wort kommt tatsächlich von der Turteltaube, die wiederum ihren Namen von ihrem Ruf hat. Denn Turteltaubenpaare gehen sehr liebevoll miteinander um, die pflegen sich ihr Gefieder gegenseitig und gurren vor Freude. Die Turteltaube ist aber auch ein weltweit bekanntes Symbol für den Frieden.