Bald ist es wieder so weit: Am 28. Mai laufen in der Hauptstadt Tausende Menschen das längste Rennen zu Fuß, das es in Luxemburg gibt: den „ING Night Marathon“. Aber was genau ist ein Marathon? Eine Klasse hat sich bei uns gemeldet und wollte das genauer wissen. „De Piwitsch“ hat nachgefragt.
Ein Marathon-Lauf ist ein Rennen über genau 42,195 Kilometer. Warum heißt es denn Marathon? Marathon ist eine Stadt in Griechenland. Vor sehr langer Zeit kämpften hier die Griechen gegen die Perser. Die Perser waren ein Volk aus Asien, die immer mehr Land erobern wollten, auch die griechische Hauptstadt Athen. Vor 2.500 Jahren besiegten die Griechen die Perser aber bei Marathon.
Viel später erfanden griechische Dichter die Legende eines Boten, der von Marathon losgeschickt worden war, um den Sieg der Griechen in Athen zu melden. Nachdem der Bote die 40 Kilometer zwischen Marathon und Athen gelaufen war und Bericht erstattet hatte, soll er aus Erschöpfung gestorben sein.
Tatsächlich liefen die Marathon-Sportler bei den ersten modernen Olympischen Spielen 1896 in Griechenland eine Distanz von 40 Kilometern zwischen Marathon und Athen. 1908 fanden die Olympischen Spiele in London statt. Damals wünschte sich die englische Königsfamilie, dass der Marathon-Lauf in ihrem Schloss in Windsor ankommen sollte.
Das war ein Problem für die Veranstalter, denn die Strecke von 40 Kilometern hätte etwas mehr als zwei Kilometer vom Schloss geendet. Also beschlossen sie, noch 2,195 Kilometer dran zu hängen, damit das Rennen im königlichen Schloss endete. Später wurden die 42,195 Kilometer als Marathon-Länge anerkannt.
Nein. Mittlerweile kann man in sehr vielen Ländern Marathons laufen. Besonders in großen Städten gibt es Marathon-Rennen mit sehr vielen Läufern. In New York liefen beim letzten Marathon 2019 mehr als 53.500 Menschen mit. In Paris, Chicago, Berlin und London waren es 2019 weit über 40.000. In Luxemburg findet am 28. Mai zum 15. Mal ein Marathon statt. Es werden 12.000 Läufer erwartet. Davon laufen etwa 1.400 den ganzen Marathon. Die meisten laufen aber auch nur einen halben Marathon.
Die besten Marathon-Sportlerinnen und -sportler kommen aus Afrika. Die schnellste Läuferin bis heute ist Brigid Kosgei aus Kenia. Sie lief den Marathon in Chicago 2019 in zwei Stunden, vierzehn Minuten und vier Sekunden. Auch der schnellste Marathon-Läufer kommt aus Kenia. Er heißt Eliud Kipchoge. Beim Marathon von Berlin im Jahr 2018 lief er die Distanz in zwei Stunden, einer Minute und 39 Sekunden.
Die Rekorde beim „ING Night Marathon“ in Luxemburg liegen bei zwei Stunden, zwölf Minuten und zehn Sekunden bei den Männern. Den Rekord stellte 2018 Mark Kangogo aus Kenia auf. Bei den Frauen schaffte Naomi Tuei aus Kenia 2015 den „ING Night Marathon“ in zwei Stunden, 34 Minuten und 23 Sekunden.
Frazer Alexander ist schon viele Marathons gelaufen. Natürlich auch den „ING Night Marathon“. Dort kam der Grundschullehrer 2011, 2014, 2016 und 2018 als erster Luxemburger ins Ziel. Seine Bestzeit liegt bei zwei Stunden, 36 Minuten und 28 Sekunden.
Dem „Piwitsch“-Team hat er erzählt, warum er überhaupt Marathons läuft, wie man sich vorbereitet und wie es sich anfühlt, als Erster über die Ziellinie zu kommen.
Den ersten bin ich 2008 gelaufen. Ich war zehn Jahre lang bei der britischen Armee und habe dort viel Sport gemacht. Erst bin ich Cross gelaufen, also meistens nicht auf Straßen. Dann bin ich 10-Kilometer-Rennen gelaufen. Später habe ich den Halb-Marathon versucht und dann den Marathon. Ich bin jetzt schon sieben Mal Marathon gelaufen.
Ich bin den Marathon von New York schon zweimal gelaufen. Es ist einfach eine tolle Stadt und die Atmosphäre beim Rennen ist super. Ich mochte aber auch die Marathons in London und in Frankfurt. Das Rennen in Luxemburg ist auch toll. Man läuft durch die wunderbare Stadt und überall ist Musik und viele Leute, die zuschauen. Der „ING Night Marathon“ ist auch einzigartig, weil es auf den 42,195 Kilometern viel auf und ab geht. Leider kann ich wegen einer Verletzung in diesem Jahr nicht mitmachen.
Hobbysportlerinnen oder Hobbysportler, die noch nie einen Marathon gelaufen ist, brauchen zwischen 6 und 12 Monate Vorbereitungszeit. Denn man muss seinen Körper und dessen Grenzen gut kennen. Hat man schon viel Lauferfahrung, beginnt man rund zwölf Wochen vor dem Rennen mit einem Spezialprogramm. Dabei muss man einige lange Läufe machen, aber auch Geschwindigkeit trainieren, Krafttraining machen und Dehnungsübungen.
Man schwebt eine Stunde lang wie auf einer Wolke, denn man ist sehr, sehr froh, dass sich das Training gelohnt hat und die Rechnung aufgegangen ist, ins Ziel zu kommen. Da fällt einem so eine riesige Last von den Schultern. Ich jedenfalls hatte danach immer Lust, das sehr schön zu feiern mit Familie und Freunden, auch wenn mein Körper natürlich sehr müde war.
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