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Wilde Bienen im Garten

08. April 2022

Bienen sind sehr nützlich, nicht nur um Honig zu produzieren. 

Wildbienen brauchen wir damit die Obstbäume und z. Bsp. Gemüsepflanzen bestäubt werden, und wir Tomaten aus unserer Gegend essen oder im Herbst zum Beispiel Äpfel pflücken können. 

Es gibt viele verschiedene Arten von Wildbienen, über 550, aber fast die Hälfte von ihnen sind vom Aussterben bedroht. 

Das hat verschiedene Gründe: Durch den Einsatz von giftigen Mitteln wie Unkrautvernichter oder Dünger in der Natur sterben auch die Bienen.  

Kein Platz für Wildbienen?

Oder sie finden keinen geeigneten Platz, um ihre Eier abzulegen. Oft weil zu viel aufgeräumt wird im Garten: morsches Holz, Sandboden, Pflanzenstängel von welken Blumen oder Baumschnittholz wird sofort “entsorgt”, und steht den Bienen nicht mehr als natürlicher Nistplatz zur Verfügung. 

Ein großes Problem ist, dass die Wildbienen nicht genug geeignete Blüten finden. 

Auch Gärten mit Pflanzen die eigentlich woanders zuhause sind können für verschiedene Wildbienen ein Problem sein. Viele gezüchtete Blütenpflanzen enthalten leider keine Nahrung für die Bienen. 

Rund 30 % der Wildbienen sind auf eine heimische Pflanze sozusagen spezialisiert, ohne sie sterben sie aus. 

Jedoch spielen Wildbienen für die biologische Vielfalt und die Bestäubung von Pflanzen eine viel größere Rolle als Honigbienen. 

Es hilft also uns allen, wenn wir den Wildbienen helfen. 

Bauen wir Ihnen also einen Platz damit ihre Nachkommen den Winter überstehen und nächstes Jahr wieder fleißig von Blüte zu Blüte fliegen können. 

Wildbienenhotel
Wildbienenhotel
Konservendose mit Zollstock und Ästen
Konservendose mit Zollstock und Ästen
Holzkiste mit Ästen und Bambusstängel
Holzkiste mit Ästen und Bambusstängel

Wir brauchen:

  • Eine Kiste aus Holz, mindestens 12 cm tief. Alternativ eine ausgewaschene hohe Konservendose 
  • Holunder- oder Brombeerzweige 
  • Bambus oder Schilfzweige 
  • Ein Stück Holz (am besten Hartholz (Esche, Eiche, Apfel- oder  Birnbaumholz, Kastanie, …) kein Nadelholz! 
  • Äste von Laubbäumen 
  • Bohrer, Durchmesser zwischen 3 und 10 Millimeter 
  • Schmirgelpapier 
  • Eventuell Sand mit etwas Lehm 
Material für Wildbienenhotel
Material für Wildbienenhotel

Ein Platz an der Sonne

Einen Platz für die Nisthilfe (nach Süden oder Südosten ausgerichtet) aussuchen, am besten nahe an Pflanzenarten an denen Wildbienen sich bedienen können. 

Möchte man ein Dach über das Hotel anbringen, bitte darauf achten, dass genug Sonne auf die Nisthilfe scheinen kann. 

Hinten muss das Hotel verschlossen sein, und es sollte nicht vom Wind bewegt werden können. 

Wildbienenhotel in Arbeit
Wildbienenhotel in Arbeit

In das trockene Stück Hartholz könnt ihr Löcher mit verschiedenen Durchmessern bohren (lasst euch von einem Erwachsenen helfen). Die Löcher müssen ausgeblasen und mit Schmirgelpapier geglättet werden, damit die Bienen sich nicht die Flügel verletzen. Bitte darauf achten, dass die Bohrlöcher quer zu den Jahresringen liegen. 

Glätten eines Asts
Glätten eines Asts

Die Stängel von Bambus oder Schilf müssen auch ganz glatte Kanten haben, sie werden mit einem Stück Bindfaden (oder Kabelbinder) zusammengestrickt damit sie sich im Hotel nicht bewegen. 

Äste von Holunder oder Brombeeren können vertikal in der Nähe des Hotels in den Boden gesteckt werden. 

Verschiedene Wildbienen brauchen Sandboden, da sie ihre Eier im Boden ablegen. 

Die einzelnen Bauteile zusammenfügen, und möglichst leicht nach unten geneigt befestigen. So kann das Bienenhotel nicht vom Regen beschädigt werden.  

Das Bienenhotel auch so platzieren, dass der Zugang frei ist, und an einer Stelle wo es über den Winter bleiben kann. 

Wenn möglich in der Nähe der Bienennisthilfe eine Stelle im Garten auflockern und Wildpflanzen säen. Wer keinen Garten hat kann die Pflanzen auch in einem Blumenkasten ansäen. Wildbienen fliegen nur wenige hundert Meter herum, und wenn sie keine Blüten finden, wird das Bienenhotel schlecht angenommen. 

Hierzu gibt es extra Samenmischungen mit Pflanzen, die in Luxemburg heimisch sind, sie sollten auf möglichst nährstoffarmem Boden ausgesät werden, und dienen den Bienen als Futterplatz sobald die Pflanzen blühen. 

In der Nähe der Nisthilfe könnt ihr auch eine Schale mit Wasser aufstellen, diese Tränke sollte möglichst regelmäßig befüllt werden. 

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