In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Bomben ein Einkaufszentrum getroffen. (FOTO: EFREM LUKATSKY/AP/DPA)

Krieg im Osten

21. April 2022

Weshalb in der Ukraine gekämpft wird?

Die Ukraine ist ein Land, das mehr als 200 Mal größer ist als Luxemburg. Sie liegt etwa zweieinhalb Flugstunden von Luxemburg entfernt, im Osten Europas und grenzt auch an Russland.

Seit einigen Jahren schon streiten Russland und die Ukraine. Dabei geht es um Gebiete, die vor langer Zeit einmal zu Russland gehört haben. Sie sind heute aber Teil der unabhängigen Ukraine. Doch der russische Staatspräsident Wladimir Putin behauptet, dass sie eigentlich immer noch zu Russland gehören. Das ist falsch, aber Putin verbreitet diese Propaganda und hat dem russischen Militär befohlen, die Ukraine anzugreifen. Menschen, die sich in Russland gegen diesen Angriffskrieg wehren, werden verhaftet.

So weit ist die Ukraine von Luxemburg entfernt Quelle: DPA

Seit dem 24. Februar 2022 marschieren russische Soldaten in das Land ein. Auch die ukrainische Hauptstadt Kiew haben sie erreicht. Es gibt heftige Kämpfe mit vielen Toten und Verletzten, es sterben nicht nur Soldaten, da auch Städte angegriffen werden. Millionen Menschen sind jetzt auf der Flucht vor den Angriffen und möchten das Land verlassen.

Warum das alles passiert

In der Vergangenheit hatte Russland schon eine Halbinsel der Ukraine besetzt, die Krim heißt. Im Osten gab es von Russland unterstützte kleinere Kämpfe um Gebiete der Ukraine, aber noch keinen großen Krieg. Ende Februar hat Russland diese Gebiete im Osten der Ukraine als eigene Staaten anerkannt.

Aus russischer Sicht gehören diese jetzt also nicht mehr zur Ukraine. Zu diesem Zeitpunkt sprach Putin davon, Soldaten in diese Gebiete zu schicken: angeblich, um den Menschen dort zu helfen. Dann aber kam der große Angriff auf die Ukraine.

Ein weiterer Grund für diesen Angriff ist wohl, dass die Ukraine mit der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) befreundet ist und noch enger befreundet sein will. Experten und Expertinnen sagen, der russische Präsident sieht darin eine Bedrohung für sein Land. Deshalb will er die ukrainische Regierung und das Militär entmachten.

Wie die anderen Länder reagieren

Viele Länder sind schockiert und verärgert über den Angriff Russlands. Sie versuchen nun, der Wirtschaft Russlands zu schaden und der Ukraine zu helfen. Verschiedene Länder liefern sogar Waffen an die Ukraine.

Einige Länder haben angeboten, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen. Mehr als vier Millionen Menschen sind inzwischen geflüchtet, vor allem in die benachbarten Länder Polen, Slowakei, Ungarn, Moldawien und Rumänien. Über die Hälfte der Kinder, die in der Ukraine leben, mussten ins Ausland fliehen.

Viele Politiker sind wütend. Die NATO, einige Länder und deren Regierungen führen regelmäßig Gespräche untereinander und mit dem russischen Staatspräsidenten, um den Krieg zu beenden und einen baldigen Frieden auszuhandeln.

Weltweit zeigen viele Menschen mit Protesten, dass sie gegen diesen Krieg sind. Sie stellen sich auf die Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer und demonstrieren gegen den Angriff Russlands.

Auch Gemeinden und Privatpersonen in Luxemburg nehmen Menschen in Not aus der Ukraine auf. Die ersten Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchteten, sind bereits hier angekommen. Sie dürfen so lange bleiben, bis der Krieg zu Ende ist.

Interview mit Karolina

Karolina musste aus ihrer Heimat fliehen.

Als der Krieg losging, ging Karolina in Kiew zur Schule. Das ist die Hauptstadt der Ukraine. Nun ist das zwölf Jahre alte Mädchen in Luxemburg, wo sie mit dem Piwitsch-Team gesprochen hat. Karolina ist froh, dass sie sich nicht mehr zu fürchten braucht. Sie hatte nämlich sehr viel Angst, dass eine Bombe auf das Haus fallen könnte, in dem sie mit ihren Großeltern lebte. Auch als sie in einem Auto durch die Ukraine mitfuhr, um nach Polen zu kommen, hatte sie Angst. Mit ihrer Mutter fuhr Karolina erst mit dem Zug von Polen nach Deutschland und dann nach Luxemburg. Sie geht nun hier zur Schule und hat schon viele Freunde. Luxemburg findet sie ganz toll, weil hier Menschen leben, die aus vielen Ländern kommen. Viele sprechen auch Englisch. Karolina hält Kontakt mit ihren Großeltern und Freunden aus ihrem Turnverein, die noch in der Ukraine sind. Kunstturnen ist Karolinas Lieblingssport. Sie möchte einmal Ärztin werden, um anderen Sportlern zu helfen, die verletzt sind.

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