Erfinderin oder Erfinder kann man in jedem Alter werden. De Piwitsch wird in den nächsten Tagen mit zwei Erfindern sprechen. Foto: Shutterstock

Geniale Ideen, die das Leben verändern

07. November 2022

Zum Tag der Erfinderinnen und Erfinder hat sich De Piwitsch über tolle Erfindungen schlau gemacht. 

In Ländern, in denen Deutsch die Hauptsprache ist, wird Anfang November der Tag der Erfinderinnen und Erfinder gefeiert. Das sind Menschen, die Dinge erfinden, die das Leben leichter machen. Das können Geräte sein. Das kann aber auch eine andere Art und Weise sein, zu arbeiten. Oder Medikamente. Oder Therapien, um Menschen zu heilen.

Erfinderinnen und Erfinder machen sich viele Gedanken über ein Problem und versuchen es zu lösen. Das tat auch Hedy Lamarr, eine Schauspielerin, die vor langer Zeit eine Lösung für eine sichere Funkverbindung erfand. Der Tag der Erfinderinnen und Erfinder findet an ihrem Geburtstag, dem 9. November statt. Mehr über Hedy Lamarr erfährst du in dem Artikel weiter unten.

Meistens haben Erfinderinnen und Erfinder lange über Lösungen nachgedacht. Oft haben sie auch viel Geld dafür ausgegeben, um ihre Erfindungen zu testen. Oder die Firma bzw. die Institution, für die sie arbeiten, hat viel Geld dafür ausgegeben.

Denn viele Erfinderinnen und Erfinder sind auch Forscherinnen und Forscher. Das heißt, sie erforschen hauptberuflich, wie Dinge oder eine Art und Weise zu arbeiten oder zu lernen verbessert werden können. Dafür müssen sie natürlich erst einmal genau wissen, wie all das, was sie verbessern wollen, funktioniert. Oder wie Wissen überhaupt in für die Menschen nützliche Geräte und Anwendungen verwandelt werden kann. 

Patent zum Schutz der Erfindung

Wenn bewiesen ist, dass eine Erfindung funktioniert, meldet die Erfinderin oder der Erfinder ein Patent an. Eine staatliche Einrichtung – das Patentamt – bestätigt ihr oder ihm dann, dass die Idee und das Gerät oder Verfahren der Erfinderin oder dem Erfinder gehört. Niemand sonst als sie selbst dürfen damit Geld verdienen. Anders gesagt: Andere Leute dürfen die Erfindung nicht nachbauen und selbst verkaufen oder ohne Genehmigung verwenden. Sicher wärst du auch nicht begeistert, wenn jemand anders eine tolle Idee von dir einfach so klauen würde!

Natürlich kann die Erfinderin oder der Erfinder das Patent an andere verkaufen. Das Patent gilt aber nur für eine gewisse Zeit. Danach dürfen auch andere Menschen die Erfindung nutzen. 

Beim luxemburgischen Patentamt werden pro Jahr ungefähr 400 Patente angemeldet, beim Europäischen Patentamt (EPO) waren es 2021 insgesamt 188.600 Patente. 

Wer war Hedy Lamarr?

Hedy Lamarr ist ein erfundener Name. Tatsächlich hieß sie Hedwig Kiesler und wurde am 9. November 1914 in Wien, der Hauptstadt von Österreich, geboren. Sie interessierte sich schon sehr früh für Film und Theater. Durch ihre Filmrollen kam sie mit Filmemachern in Hollywood in Kontakt. Hollywood ist ein Stadtteil von Los Angeles in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo auch heute noch eine Menge Kinofilme gedreht werden. Als Hedwig Kiesler nach Amerika kam, nannte sie sich Hedy Lamarr und wurde zu einem weltweit berühmten Filmstar.

Auf einer Briefmarke des Landes Österreich ist Hedy Lamarr abgebildet. Foto: Shutterstock

In ihrer Freizeit dachte sie viel über Technik nach. Im Zweiten Weltkrieg wollte sie der amerikanischen Armee helfen und überlegte, wie man Radiosignale so verschlüsseln kann, damit die Feinde sie nicht nachverfolgen und beeinflussen können.

Sie fand tatsächlich eine Lösung: das Frequenzsprungverfahren. Du musst wissen, dass Radiowellen unterschiedlich schnell schwingen. Die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde nennt man Frequenz. Man sieht die Wellen nicht, aber man kann sie mit verschiedenen Geräten messen.

Hedy Lamarr erfand ein System, bei dem Sender und Empfänger dauernd die Frequenz wechseln, so dass man ihnen nicht so schnell auf die Spur kommen kann. Diese Technik wurde aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Viel später wurde sie entscheidend, um die Kommunikation zwischen Computern über WiFi und Bluetooth zu ermöglichen. Hedy Lamarr starb im Jahr 2000. Sie wurde nicht nur als Filmstar, sondern auch als Erfinderin geehrt.

Ein Roboter unterstützt gehbehinderte Kinder

Wie schafft man es, dass Kinder, die im Rollstuhl sitzen, wieder gehen können? Darüber dachte Elena García Armada, eine Roboterforscherin aus Spanien sehr lange nach und erfand schließlich ein „Exoskelett“ für Kinder. „Exo“ heißt „außen“. Ein „Exoskelett“ ist also wie ein Skelett außerhalb des Körpers. Nur dass dieses Exoskelett aus Metall, Plastik, Computern und Sensoren besteht. Dieses Gerät wird an dem Kind befestigt.

Elena erfand ein Gerät, das gehbehinderten Kindern hilft. Foto: European Patent Office

Das Gerät reagiert auf kleinste Bewegungen und hilft dem Kind so, sich sicher fortzubewegen. Das ist nicht nur gut für dessen Gesundheit: So kann das Kind auch besser mit anderen Menschen zusammen spielen oder arbeiten. Diese Erfindung kann das Leben von Millionen von Kindern verbessern. Dafür erhielt Elena García Armada in diesem Jahr den Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie Forschung. Der Erfinderpreis wird vom Europäischen Patentamt vergeben. Klick auf das Foto und schau dir das Video zu dieser Erfindung an.

Strümpfe anziehen leicht gemacht

Wie zwei Jungs ein Gerät erfanden für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Strümpfe anzuziehen.

Es gibt kein Alter, in dem man nicht Erfinderin oder Erfinder werden kann. Jan und Maciej zum Beispiel waren 11 und 13, als sie mit ihrer Erfindung beim 51. „Jonk Fuerscher“-Wettbewerb mitgemacht haben und einen Preis gewannen. Sie stellten sich die Frage, wie man Menschen, die sich schlecht bewegen können, helfen kann, Strümpfe anzuziehen und zwar ohne fremde Hilfe.

Jan (links auf dem Foto) und Maciej beim Bau ihres Projekts. Foto: ArtEO Photograph

Jan und Maciej erfanden ein Gerät dafür. Sie bauten es aus Holz und Haken. In die Haken kann man einen Strumpf hängen und die Benutzerin oder der Benutzer kann einfach seinen Fuss reinstecken. Nachdem der Strumpf am Fuß sitzt, kann man ihn ganz leicht von den Haken lösen. Im Interview mit dem Piwitsch erzählen sie, wie sie das schafften. Sie haben auch über ihre Berufswünsche und ihre Hobbies gesprochen. Das Interview ist zum Teil auf Englisch, weil Maciej besser Englisch spricht.

Jan und Maciej beim Finale des Wettbewerbs für junge Forscher. Foto: FOQUS
Klicke einfach auf den Pfeil, um dir das Interview anzuhören.

Mach mit beim „Jonk Fuerscher“-Wettbewerb!

Bereits zum 52. Mal findet 2023 der nationale „Jonk Fuerscher“-Wettbewerb statt. Daran dürfen junge Menschen zwischen 11 und 21 Jahren teilnehmen. Du hast eine tolle Idee, die die Welt verändern kann? Dann melde dich bis zum 15. Dezember über die Webseite www.fjsl.lu an. Wie der Alltag von Forschern aussieht, kannst du übrigens bei den „Researchers‘ Days“ entdecken. Sie finden am 25. und 26. November in der „Rockhal“ in Esch-Belval statt, wo ebenfalls eine Menge Workshops angeboten werden. Schau auf researchersdays.science.lu vorbei, um mehr über das Programm zu erfahren. 

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