Du hast noch nie etwas von Indiaca gehört? Kein Problem! Wir haben beim Präsidenten der Indiaca Federatioun Lëtzebuerg (IFL) Marco Aardomm für dich nachgefragt, was es mit dieser Sportart auf sich hat.
Indiaca ist eine Teamsportart, die stark an Volleyball erinnert. Die Regeln sind denen aus dem Volleyball sehr ähnlich. Durch einen Aufschlag kommt der Indiaca ins Spielfeld. Er darf maximal dreimal berührt werden, dann muss er über das Netz zur gegnerischen Mannschaft gespielt werden.
Der Spielball hingegen, die Indiaca-Feder, ähnelt dem Federball. Den kennst du aus dem Badminton. Die Mannschaften bestehen aus fünf Spielerinnen und Spielern.
Eine Besonderheit sind die Teams: Es gibt Herrenmannschaften, Damenmannschaften, aber auch gemischte Teams (3+2). Altersbegrenzungen gibt es keine. Der älteste derzeit in Luxemburg lizensierte Spieler ist 76 Jahre alt, der jüngste zehn.
Man nimmt an, dass die Menschen in Südamerika Indiaca schon seit Jahrhunderten als Volkssport betreiben. Dort heißt das Spiel Peteca. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg importierte ein Deutscher die Sportart nach Europa. Erst 2000 wurde die International Indiaca Association gegründet. 2001 fanden die ersten Weltmeisterschaften statt.
In Luxemburg wird seit über 20 Jahren Indiaca gespielt. Es gibt fünf Vereine und die verschiedenen Nationalmannschaften. Zusammen mit Deutschland, Estland, Indien, Japan, Südkorea und der Schweiz gehört Luxemburg zum Weltverband. Zuletzt fanden 2022 die Weltmeisterschaften in Luxemburg statt. Die Senior Mixte-Mannschaft stand als Weltmeister ganz oben auf dem Podest.
Du musst aber nicht unbedingt Mitglied in einem Verein sein, um Indiaca auszuprobieren. Schnapp dir einen Indiaca, ein paar Freundinnen und Freunde, und teste den Sport im Garten oder im Park!
In Europa wird die Sportart als „Indiaca“ bezeichnet. Das ist ein sogenanntes Kofferwort:
Indianer + peteca = Indiaca
Gut zu wissen: „Indianer“ ist eine veraltete Bezeichnung für die einheimische Bevölkerung der amerikanischen Kontinente. Sie gilt heute als herabsetzend. Wenn man eine bestimmte Bevölkerungsgruppe meint, nennt man sie beim Namen (z. B. Cherokee, Cree, Quechua, …) oder spricht von der „indigenen“ (also einheimischen) Bevölkerung einer bestimmten Gegend.
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