Seit dem 1. September ist offiziell Herbst.
Zeit für einen Blick auf typisch herbstliche Feste und Traditionen!
Der Herbst gilt manchmal als Stimmungskiller. Einige Menschen verfallen in eine sogenannte „Herbstdepression“. Dabei ist diese Jahreszeit alles andere als traurig! Die Wälder verwandeln sich in ein Meer aus Farben. Also, rein in die Wanderschuhe und raus in die Natur!
Halloween wird am 31. Oktober gefeiert. Der Brauch kommt aus den USA und wird auch in Europa immer beliebter. Kinder verkleiden sich als Geister, Hexen oder Superhelden und gehen von Haus zu Haus. Sie sagen „Süßes oder Saures!“ und bekommen dann Süßigkeiten. So zumindest will es die amerikanische
Tradition. Halloween hat seinen Ursprung bei den Kelten, einem alten Volk in Europa. Sie feierten jedes Jahr im Herbst das Fest „Samhain“. Die Kelten glaubten, an diesem Tag sei die Grenze zwischen unserer Welt und der Geisterwelt besonders durchlässig. Sie zogen gruselige Kostüme an, um böse Geister zu vertreiben.
Als Menschen im 19. Jahrhundert aus Europa nach Amerika auswanderten, nahmen sie das Fest dorthin mit. Über die Jahre wurde es zu dem heute bekannten Fest mit Süßigkeiten, Kürbissen und Verkleidungen.
Eine alte Tradition ist die der „Trauliichter“. Das sind selbstgebastelte Laternen aus Zuckerrüben. Das Licht stammt von einer Kerze, etwa einem Teelicht. Früher, als man sich noch vor „bösen Geistern“ fürchtete, wurden die Laternen mit ihren grimmigen Fratzen zum Beispiel links und rechts von Stalltüren aufgestellt, um die Kühe vor den Wintergeistern zu schützen. Man dachte, die Geister hätten sich im Sommer im Stall versteckt und warteten jetzt darauf, das Vieh bei der Rückkehr von den Weiden anzufallen. Die Laternen sollten die Geister in die Flucht schlagen, während die Kühe zwischen ihnen hindurchgingen. An einigen Orten im Land wird diese Tradition seit einigen Jahren wiederbelebt. In der „Robbesscheier“ in Munshausen, im Museum „A Possen“ in Bech-Kleinmacher sowie im „Musée Rural et Artisanal“ in Peppingen werden regelmäßig „Trauliicht“-Workshops angeboten. Dein „Trauliicht“ darfst du am Ende mit nach Hause nehmen.
Pilze lieben das herbstliche Wetter. Aber gleich eine Warnung vorweg: einige Pilze sind richtig giftig! Du solltest niemals ohne einen fachkundigen Erwachsenen Pilze sammeln. Du kannst dich auch für eine Pilzwanderung anmelden. Dort lernst du „Anfängerpilze“ sicher zu erkennen. Du erfährst außerdem, wie man Pilze richtig erntet. Die „Groupe de recherche mycologique“ gibt unter www.grm.lu/lubestemmung nützliche Tipps. Du kannst sogar Fotos deiner Ausbeute hochladen und diese von Experten bestimmen lassen.
Kein Halloween ohne Kürbisse! Man höhlt einen Kürbis aus und schnitzt ein Gesicht hinein. Dann stellt man eine Kerze hinein, damit der Kürbis leuchtet. Diese Kürbisse heißen „Jack O’Lanterns“ und sollen böse
Geister vertreiben. Die Ursprünge dieser Tradition gehen auf die „Trauliichter“ aus unseren Gegenden zurück.
Am 1. November ist Allerheiligen. Der Tag ist in Luxemburg nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch ein gesetzlicher Feiertag. An diesem Tag wird den Menschen gedacht, die besonders gut gelebt haben und heilig genannt werden. Diese Heiligen haben Gutes getan und anderen geholfen; im Christentum gelten sie als Vorbilder. Viele Menschen besuchen auch die Gräber von verstorbenen Familienmitgliedern. Sie
legen Blumen oder Kränze auf die Gräber, um sich an sie zu erinnern und sie zu ehren. Diese Tradition wird von einer religiösen Zeremonie begleitet, bei der die Gräber gesegnet werden. Am 2. November feiern die Menschen Allerseelen, den Tag der Toten. An diesem Tag denken sie an alle Verstorbenen, besonders an die, deren Seelen nach katholischem Glauben noch im Fegefeuer sind und den Weg zu Gott in den Himmel noch nicht gefunden haben. Beide Tage geben den Menschen die Gelegenheit, über das Leben und die Liebe nachzudenken. Wenn sie auf dem Friedhof zusammenkommen, können sie ihre Verbundenheit mit den Verstorbenen aus ihrer Familie zeigen.
Im Herbst finden in Luxemburg seit Jahrzehnten weitere Feste statt, so zum Beispiel die „Hunnefeier“ am 20. Oktober in Schengen. Gefeiert wird das Ende der Traubenlese. Früher wurde am letzten Tag der Lese ein lebendiger Hahn an den letzten Weinstock gebunden. Der schnellste Winzer gewann ihn als Preis. Heute gibt es stattdessen das „Schengener Hinnchen“, eine besondere Tonfigur, die jedes Jahr von einem anderen Künstler gestaltet wird. Das „Hinnchen“ kann man auf einem Fest kaufen, wo es Stände mit Kunsthandwerk gibt, internationale Straßenkunst, alte Traktoren und musikalische Unterhaltung. Die „Hunnefeier“ ist eines der größten Weinfeste an der Mosel. In Vianden findet im Oktober der „Nëssmoort“ statt. Auf diesem Markt dreht sich alles um die Nuss. Neben Nüssen gibt es noch viele andere tolle Sachen zu entdecken: bunte Stände mit Spielsachen, Kunsthandwerk, Musik und Tänze. Kinder können Spiele spielen, während die Erwachsenen sich unterhalten und die leckeren Spezialitäten kosten.
Ein weiterer herbstlicher Star ist die „Quetsch“, also die Zwetschge. Viele „Quetschefester“ finden bereits im September statt, aber auch im Oktober gibt es noch einige Nachzügler. Wer das „Quetschefest“ in seinem Dorf verpasst hat, findet im Handel auch noch Wochen später ein leckeres, typisches Luxemburger Produkt: das „Quetschekraut“. Auch den „Viz“, also frisch gepressten Apfelsaft, sollte man sich zu Herbstbeginn nicht entgehen lassen. Klar, das Wetter ist jetzt oft mies und grau, und vielleicht kannst du die nächsten Ferien kaum erwarten. Langweilig ist der Herbst aber keineswegs. Natur und Tradition haben einiges zu bieten!
Mehr über die vier Jahreszeiten und das Wetter erfährst du hier.
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