Die Olympischen Spiele sind das größte internationale Sportereignis der Welt. Sie vereinen Athletinnen und Athleten aus aller Welt in einem friedlichen Wettbewerb. Alle zwei Jahre – abwechselnd zwischen Sommer- und Winterspielen –, bringt die Großveranstaltung Menschen unterschiedlicher Länder und Kulturen zusammen, um die Werte von Fairness, Leistung und Einheit zu feiern.
Etwa 10.000 Sportler und Sportlerinnen nehmen an den Sommerspielen 2024 teil. Dabei sind erstmals in der Geschichte der Spiele genauso viele Frauen wie Männer vertreten. Neben den Olympioniken und Olympionikinnen – so nennt man die Sportler und Sportlerinnen, die an den Olympischen Spielen teilnehmen, reisen abertausende Menschen aus aller Welt an, um sich die Spiele anzusehen. Das Gastgeberland freut sich einerseits, denn die Sportfans bringen den Tourismus in Schwung. Mit der Organisation der Spiele sind andererseits auch beträchtliche Kosten verbunden, etwa zum Bau neuer Hallen, Stadien und anderer Einrichtungen für die Athletinnen und Athleten. Die nächsten Olympischen Spiele in Paris finden schon bald statt, und zwar vom 26. Juli bis zum 11. August. Anschließend sind die Paralympischen Spiele für Menschen mit Behinderung an der Reihe, vom 28. August bis zum 8. September. Das alles wird voraussichtlich um die 10 Milliarden Euro kosten. Das ist natürlich sehr, sehr viel Geld! Dabei sind die Spiele in Paris nicht einmal die teuersten aller Zeiten. Den Rekord halten die Sommerspiele 2014 in Sotschi, Russland. Die Gesamtkosten für diese Spiele werden auf mehr als 43 Milliarden Euro geschätzt.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ist für die Organisation der Spiele verantwortlich. Es besteht aus rund 100 Mitgliedern, zu denen auch Großherzog Henri gehört (seit 1998). Vor ihm war von 1946 bis 1988 sein Vater, Großherzog Jean, Mitglied des Komitees. Jean überreichte 1952 in Helsinki in Finnland dem Luxemburger Läufer Josy Barthel die Goldmedaille. Leider ertönte dabei nicht die Luxemburger Nationalhymne, die „Ons Heemecht“. Die Fanfare hatte die passenden Noten nicht dabei! Offenbar hatte niemand mit einem luxemburgischen Erfolg gerechnet. Es wurde also kurzerhand eine Hymne improvisiert.
Die Sommerspiele umfassen etwa 35 Sportarten. Bei den Winterspielen sind es etwa die Hälfte. In welchen Sportarten Wettkämpfe ausgetragen werden, kann sich im Laufe der Zeit ändern, je nachdem, welche Sportarten gerade besonders beliebt sind.
Die Olympischen Spiele haben ihren Ursprung im antiken Griechenland. In Olympia wurden Wettkämpfe ausgetragen, um den Gott Zeus zu ehren und die stärksten oder schnellsten Männer der Region zu würdigen. Ja, früher durften nur Männer bei diesen Sportwettkämpfen gegeneinander antreten! Das ist heute glücklicherweise anders. Ab 1900 nahmen immer mehr Frauen an den Spielen teil. Es gab aber auch Frauen-Weltspiele, an denen ausschließlich Athletinnen teilnahmen. Anfangs wurde dieser Wettkampf Frauen-Olympiade genannt. Es gab aber nur vier Ausgaben: 1922, 1926, 1930 und 1934.
Die Spiele der Antike wurden bis etwa im Jahr 400 nach Christus regelmäßig ausgetragen. Doch die Verbreitung des christlichen Glaubens bereitete ihnen ein vorläufiges Ende: Der römische Kaiser Theodosius war ein überzeugter Christ. Er beschloss, alle alten heidnischen Bräuche zu verbieten. Dazu gehörten auch die Olympischen Spiele – sie wurden
schließlich zu Ehren von Zeus abgehalten. Nach einer langen Pause gibt es erst seit 1896 wieder Olympische Spiele. Pierre de Coubertin aus Frankreich wollte, dass junge Menschen aus verschiedenen Ländern im Sport gegeneinander antreten. Er dachte, es wäre besser, wenn sie im Sport ihre Fähigkeiten messen würden, statt im Krieg gegeneinander zu kämpfen. Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit fanden in Athen statt, der Hauptstadt von Griechenland. Damit sollte natürlich auch an die Spiele der Antike erinnert werden.
Im Jahr 1924 gab es zum ersten Mal eine „Internationale Wintersportwoche“ in Chamonix, in den französischen Alpen. Diese „Woche“ dauerte eigentlich elf Tage. Den Leuten gefiel die Veranstaltung so sehr, dass sie später „die ersten Olympischen Winterspiele“ genannt wurde. Bei den Winterspielen geht es um Sportarten auf Schnee oder Eis. Es sind nicht so viele Sportarten wie bei den Sommerspielen, aber die Spiele dauern genauso lange.
Die Olympischen Spiele sollten im Jahr 1916 in Berlin stattfinden. Sportler und Fans konnten jedoch wegen des Ersten Weltkriegs kaum in andere Länder reisen. Viele junge Männer mussten als Soldaten kämpfen. Die Spiele fielen deswegen aus. Auch während des Zweiten Weltkriegs, 1940 und 1944, fielen die Spiele aus.
Es kommt auch vor, dass Sportler oder Sportlerinnen aus bestimmten Ländern nicht teilnehmen dürfen. Zum Beispiel wurden 1948 keine Deutschen zugelassen, wegen der Rolle Deutschlands im Zweiten Weltkrieg. Seit 2018 ist Russland ausgeschlossen, weil es verbotenes Doping betrieben hat. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist ein weiterer Grund, warum Russland zurzeit nicht an den Spielen teilnehmen darf.
Die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio mussten wegen der Corona-Krise verschoben werden. Sie fanden 2021 statt, allerdings vor leeren Zuschauerrängen. Auch bei den Winterspielen 2022 in China war wegen Corona nur wenig Publikum erlaubt. Bei den Sommerspielen 2024 in Paris soll alles wieder sein wie vor der Pandemie: Stadien und Sporthallen gefüllt mit jubelnden Fans.
Die Eröffnung der Spiele wird zum ersten Mal nicht in einem Stadion stattfinden, sondern auf Schiffen auf der Seine, die durch die Pariser Innenstadt fahren. So können vom Ufer aus mehr Menschen als üblich an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Die findet übrigens am 26. Juli statt.
Die olympischen Ringe
Die fünf olympischen Ringe stehen für die fünf Kontinente, die durch den olympischen Geist und den Wettbewerb vereint sind. Jeder der fünf Ringe hat eine andere Farbe – Blau, Gelb, Schwarz, Grün und Rot – und mindestens eine dieser Farben ist auf der Flagge jedes Landes der Welt zu finden. Die Ringe symbolisieren so die universelle Teilnahme und Einheit der Nationen bei den Olympischen Spielen.
Die olympische Devise
Die offizielle Devise der Olympischen Spiele lautet „citius, altius, fortius“. Das ist Latein und heißt übersetzt „schneller, höher, stärker“. Diese Worte wurden erstmals von Pierre de Coubertin, dem Gründer des Internationalen Olympischen Komitees, verwendet, als die modernen Olympischen Spiele im Jahr 1894 gegründet wurden. Seitdem sind sie ein zentraler Bestandteil des olympischen Gedankens.
Schräge Luxemburger Medaillen
Dass Josy Barthel in Helsinki beim Lauf über 1500 Meter die Goldmedaille gewann, weiß in Luxemburg fast jeder. Weniger bekannt sind die beiden Goldmedaillen von Jean Jacoby und die Silbermedaille von Frantz Heldenstein. Jacoby wurde für seine Zeichenkunst und Heldenstein für eine Skulptur belohnt. Heute unvorstellbar: Zwischen 1912 und 1948 gab es Medaillen in den Bereichen Architektur, Literatur, Musik, Zeichnen und Bildhauerei! Zehn Luxemburger nahmen an diesen künstlerischen Wettbewerben teil. Zwei davon gewannen drei Medaillen: ein beachtlicher Erfolg!
Luxemburg bei den Olympischen Spielen
Luxemburg hat bis jetzt insgesamt mit 460 Athleten und Athletinnen an den Olympischen Sommerspielen und mit 16 an den Winterspielen teilgenommen. Neben den bereits erwähnten drei Goldmedaillen errang Luxemburg mit dem Gewichtheber Joseph Alzin und dem Skifahrer Marc Girardelli drei weitere Silbermedaillen. 1900 gab es theoretisch eine weitere Goldmedaille für Luxemburg. Michel Theato war zwar Luxemburger, startete aber unter französischer Flagge. Die Medaille ging daher nach Frankreich. Welche Athletinnen und Athleten aus Luxemburg nach Paris fahren, steht erst Ende Juni, also nach Redaktionsschluss des Piwitsch, fest.
Vielleicht hast du es schon gesehen?! Einer unserer Lesetipps für den Sommer beschäftigt sich auch mit dem Thema Olympia. Schaue dir auch gerne die anderen Bücher im Artikel an.
L’histoire du détective classique à la Sherlock Holmes, c’est du passé. Maintenant c’est à toi de faire tes propres recherches. Pendant les Jeux Olympiques, il se passe des choses très bizarres. Tu dois d’abord lire les témoignages et puis interpréter les indices des illustrations. Après avoir éliminé un à un les suspects, tu pourras résoudre l’enquête. Qui a pique-niqué sur le tatami de judo ? Qui s’est déguisé en ninja pour assister aux épreuves d’escrime ? Qui a perturbé le départ de la course cycliste ? Amuse-toi avec ton travail de détective !
Estelle Vidard, Gérald Guerlais: Enquêtes chez les athlètes. 12 énigmes, 20 suspects … à toi de jouer ! PERE CASTOR, 2024. 32 pages. 13,50 €. ISBN : 978-2-0804-28
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