Seit Jahrtausenden ist der Hund der treue Begleiter und Freund des Menschen. Doch woher kommt er und was kann er?
„Canis“ ist das lateinische Wort für Hund. „Familiaris“ bedeutet, dass der Hund mit Menschen zusammenlebt, also gewissermaßen zur Familie gehört. „Lupus“ heißt Wolf. Denn alle Hunde stammen vom Wolf ab. Dem Schäferhund sieht man diese Verwandtschaft noch an, dem Pudel eher nicht. In Luxemburg gab es den letzten freilebenden Wolf im Jahr 1893. Erst 124 Jahre später, 2017, wurden wieder Spuren eines Wolfs in Luxemburg nachgewiesen. Das bedeutet nicht, dass das Tier jemals auf dem Gebiet von Luxemburg gelebt hat. Wölfe bewegen sich in großen Revieren. Sie laufen viel und sehr schnell. Vielleicht hat sich der Wolf 2017 nur einmal kurz bei uns umgesehen. Seit 2017 wurden allerdings immer wieder Spuren von Wölfen in Luxemburg gefunden.
Menschen lieben ihren Hund oftmals wie ein Familienmitglied. Trotzdem freut man sich nicht immer über eine mögliche Rückkehr seines entfernten Verwandten: des Wolfs. Landwirte zum Beispiel haben Angst, dass Wölfe auf der Suche nach Nahrung Schafe und andere Tiere reißen. Die Entwicklung vom Wolf zum Hund liegt viele tausend Jahre zurück. Anfangs wurden Hunde zu Beschützern der Menschen und ihrer Tiere erzogen. Nach und nach bildeten sich die verschiedenen Hunderassen: Schäferhund, Dackel, Pudel, Labrador, Golden Retriever und Beagle sind nur einige bekannte Beispiele. Daneben gibt es unzählige Kreuzungen von Hunderassen, also Mischlingshunde.
Hunde sind sehr anhängliche Tiere. Mit etwas Training können sie in kurzer Zeit viel lernen. Sie gehorchen aber nicht von allein. Dazu brauchen sie konsequente Befehle, die sie nach und nach lernen auszuführen.
Für das Zusammenleben mit Menschen genügt es meist, wenn man seinen Hund selbst erzieht. Soll ein Hund jedoch ganz genaue Aufgaben übernehmen, braucht er eine Ausbildung, zum Beispiel wenn er ein Jagdhund, Rettungshund, Schutzhund oder Therapiehund werden soll.
Vielleicht hast du auf dem Flughafen schon einmal Polizeihunde gesehen. Oft sind es Schäferhunde. Sie können zum Beispiel Drogen aufspüren. Hunde besitzen einen hervorragenden Geruchssinn. Sie riechen
zehnmal besser als der Mensch und wissen sogar, aus welcher Richtung der Geruch kommt. Von diesem Talent profitieren auch Rettungshunde. Nach Erdbeben können sie Menschen in den Trümmern finden, die es nicht rechtzeitig ins Freie geschafft haben. In den Bergen helfen sie dabei, Menschen zu finden, die von Lawinen verschüttet wurden. Hat ein Rettungshund die Spur eines Menschen gewittert, gibt er seinem Meister Bescheid, indem er bellt oder mit den Pfoten scharrt. Ein anderes Beispiel ist der Blindenhund: Er wird speziell für die Bedürfnisse seines blinden Menschen ausgebildet und hilft ihm dann im Alltag. Er meldet Hindernisse oder Gefahren, zeigt zum Beispiel Zebrastreifen und Treppen an.
Hunde merken, wenn es Menschen nicht gut geht. Wenn du selbst einen Hund hast, ist dir das bestimmt schon aufgefallen: Tust du dir weh und weinst, kommt dein Hund zu dir und setzt sich geduldig neben dich. Damit will er dir zeigen: Keine Sorge, du bist nicht allein. Ob es deine Schuld war, dass du dich verletzt hast, ist deinem Hund egal. Er würde niemals sagen: Wenn du besser aufgepasst hättest, wäre das nicht passiert. Er ist einfach für dich da.
So wundert es nicht, dass Hunde auch in der Therapie eingesetzt werden. Sie helfen Menschen mit verschiedensten Krankheiten. Manchmal genügt Patientinnen und Patienten schon die Präsenz eines Therapiehundes. Er kann Sicherheit vermitteln, Trost spenden und Vertrauen schenken. Hunde werden oft als „treu“ bezeichnet. Nicht umsonst! Hat ein Hund dich einmal als Chef oder Chefin seines Rudels akzeptiert, wird er ein Leben lang treu sein und dich verteidigen.
Im Gegenzug ist der Hund aber auch auf deine Hilfe angewiesen: Wenn er Schmerzen hat, musst du ihn zur Tierärztin oder zum Tierarzt bringen. Auch solltest du auf eine artgerechte Haltung achten: Hunde brauchen frisches Wasser, gutes Essen, genug Bewegung und Aufmerksamkeit. Nur knapp ein Viertel aller Hunde sind sogenannte Haushunde. Der Rest lebt frei, sucht im Müll nach etwas zu fressen und ist ständig auf der Suche nach Wasser. Diese Tiere haben sich an ihre Freiheit gewöhnt und wollen meist gar nicht von einem Menschen aufgenommen werden.
In Luxemburg gibt es verschiedene Tierheime und Tierschutzorganisationen, die sich um Tiere kümmern, die kein Zuhause haben. Manchmal kann auch jemand seinen Hund nicht behalten. Damit der Vierbeiner dann nicht allein auf der Straße leben muss, kann er im Tierheim aufgenommen werden.
Es gibt 356 offiziell anerkannte Hunderassen. Weltweit leben schätzungsweise 900 Millionen Hunde. Etwa drei Viertel davon sind freilebend. Nur ein kleiner Teil aller Hunde sind also Haustiere. In Luxemburg muss man für seinen Hund eine Hundesteuer an die Gemeindeverwaltung zahlen. Daher lässt sich leicht rechnen, wie viele Hunde es in Luxemburg gibt. 2023 waren es über 80.000 gemeldete Hunde.
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